KOLLISIONSKURS - EGAL WAS KOMMT

Label: | METALSPIESSER |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 43:37 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Kollisionskurs kommen aus Gröbern, einem kleinen Kaff in Sachsen-Anhalt, bekannt durch seinen Stausee. Der Vierer sind im Einzelnen Stewn (Vocals), Kai (Bass, Vocals), Christian (Gitarre) und Ricardo (Drums). Seit 2007 werkeln einige der Jungs schon miteinander rum. Zur Bandbenennung / eigentlichen Gründung kam es dann 2011 und 2013 erschien ihr Debüt mit einer knappen halben Stunde Spieldauer und dem Titel "Unser Weg". Im März dieses Jahres folgt nun der zweite Longplayer. Nach einem merklich metallisch angehauchten Intro geht es dann in flotter, aber ganz typischer Deutschrock Manier in den Titeltrack rein. Während die Stimme eher unter dem Motto okay aber nichts wirklich Berauschendes abgehandelt wird, sind es die rockigen Gitarren und der ganz coole Drive, der den Hörer erst mal bei der Stange hält. "Schatten" ist auch so eine typische Rocknummer im Midtempo. Die Stimme nun etwas rauer mit Oohooh-Rufen, die man kennt von den Böhse Onkelz und ihren unzähligen Trittbrettfahrern. Die Texte sind okay und ehrlich, wenn auch hier nur allseits bekannte Phrasen formuliert werden. Treibende Gitarren, knackige Drums und einen einfacher Refrain gibt es auch bei "Meine Welt". Riffig auch der Start von "Freund und Feind", dann ein Flüstern, ein etwas holpriger Übergang und weiter geht die Chose. Ein fetzigeres Hinaufhangeln am Riffbrett bei "Ein Bisschen Wahrheit" und wieder nette Riffs und guter Dampf bei "Sterbende Legenden". Ich will hier nicht langweilen, aber ohne die wirklich gute Saitenarbeit würde der Vierer bei mir eher ein trüberes Dasein fristen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Die Songs sind alle okay und machen sicher auch Spaß, aber sowas haben wir alle schon ganz lang intus und müsste ich nicht, würde ich eher zum Wechseln der Konserve tendieren. Etwas metallischer und mit mehr Gitarren kommt dann "Nichts Was Mich Noch Hält" daher. Hier kann zudem auch noch die variablere Stimme überzeugen. Zum Anspieltipp macht den Songs allerdings die Überdosis an der Klampfe. Rockig, punkig, ja endlich muss man ja fast sagen dann "Freiheit". Hey Jungs, das ist doch gleich besser. Okay, den Refrain hatten andere auch schon, aber das ist doch mal ein ordentlicher Arschtritt. Ein balladesker Start bei "Keine Zeit Für Revolution" und auch hier eine aggressivere Stimme, die gleich besser kommt und gemixt mit den dunkler gestimmten Äxten einen ganz guten Eindruck hinterlässt. In die gleiche Kerbe schlägt auch "Alles Was Wir Wollten". Etwas böser, etwas rotziger, mehr aufs Gaspedal gedrückt, kann das zumindest den Metaller in mir bewegen. Hopsala, ein Klavier, jetzt wird aber ordentlich auf die Gefühlsschiene gesetzt. Hm, mag sein, das "Nichts Was Mich Noch Hält" die Teens zu Tränen rührt, ich horche erst wieder bei den Gitarren auf, die ehrlich gesagt auch von jeder besseren Hardrockband aus den 80igern stammen könnten. Nicht überzeugend, aber zumindest den Arsch im letzten Drittel der Playlist noch rumgekriegt.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey