ANTHRAX - FOR ALL KINGS

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 59:32 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Sängerwechsel hin und her, nach so einem pompösen Intro wie „Impaled“ erwartet man ein großartiges Album. „You Gotta Believe“ putzt mit seinen Eröffnungsriffs zunächst die Gehörgänge sauber, bevor es wie damals 2003 „What Doesn´t Die“ einen thrashigen Opener daherzaubert, der aber schon durch ausufernde Gitarrensoli spätere Classicrock-Gefilde des Albums erahnen lässt. Danach wird es mit „Monster At The End“ etwas moderner und es könnte gut sein, dass der Song beim zehnten Hören aufgrund seiner penetranten Riffs und des simplen Refrains etwas nervt. Der Titeltrack beweist zunächst Joey Belladonnas Gesangsqualitäten, bevor der Midtempo-Thrasher sich zum ersten richtigen Hit des Albums entwickelt. „Breathing Lightning“ kann durch sein geschicktes Songwriting noch mehr überzeugen und wird zukünftig hoffentlich live gespielt. Nach kurzem Zwischenspiel thrasht „Suzerian“ zunächst drauf los, ehe der Song bis auf seine harten Riffs fast schon Richtung Classic Rock tendiert. In diesem Kontext sei erwähnt, dass der melodische Thrash Metal von Anthrax - wie auch schon in der Vergangenheit – nichts mit Gerumpel zu tun hat. Die Produktion ist sehr sauber und klar. Vielleicht nicht jedermanns Sache, jedoch klingt sie sehr druckvoll. Das bereits vorab veröffentlichte „Evil Twin“ legt einen Zahn zu und ist ein Hit par excellence. Danach folgt zunächst das etwas düstere „Blood Eagle Twins“ und das basslastige „Defended Age“, denen etwas das Kraftvolle der ersten Albumhälfte fehlt. Doch „All Them Thieves“ lässt auf der Zielgeraden wieder aufhorchen, ehe im letzten Song der Platte dem Hörer die Gitarren einen heftig drüberbraten, der Song dann doch schlussendlich nach Hardrock klingt. Der Bonustrack des Digipacks ist dann ein durchgehend schneller Song, der einen Track im letzten Drittel des regulären Albums hätte ersetzen sollen. Denn auch wenn das Album bockstark angefangen hat, so geht ihm auf der Zielgeraden etwas die Puste aus. Das kostet zwar einen halben Punkt in der Bewertung, punkten können Anthrax allerdings beim Cover, der limitierten Vinylversion mit vielen Extras, die sich kaum im Preis niederschlagen und generell mit einer frisch klingenden Band, mit der vielleicht nicht jeder mehr gerechnet hätte.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Martin Hil