DEVILSKIN - WE RISE


Label:RODEOSTAR
Jahr:2016
Running Time:59:15
Kategorie: Neuerscheinung
 

Sie kommen aus Neuseeland und versuchen den europäischen Kontinent im Sturm zu nehmen. Augenscheinlich kein leichtes Unterfangen, aber das Album „We Rise“ ließ mich aufhorchen und gehört seit Tagen zur Dauerrotation in meinem Player. Female Vocals, die mal echt rocken und kein elendes Engelsgeseier, Opern-Gejammer oder Schweinegegrunze. Ein hübsches Girl mit Cochones in der Stimme. Hell yes!!! Selbst bei den fünfzehn Beiträgen kommt “Masse statt Klasse” überhaupt nicht zur Wirkung. „Never See The Light“, die aktuelle Single, die man sich auf YouTube genehmigen kann, ist echt kernig und zeigt die starke Band mit ordentlich Bums hinter der Fronterin Jennie Skulander. Bereits seit 2010 tummelt die Formation aus dem beschaulichen Hamilton sich in der heimischen Szene und schickt nun ihr Debütwerk aus dem Jahr 2014 in unseren Breitengraden ins Rennen. Schön, dass mich eine neue Truppe mal wieder richtig begeistern kann, obwohl das Rad des Rock nicht neu erfunden wird. Aber die Tracks haben Biss und werden mit einer riffgeilen Gitarrenwand präsentiert. Jennie derweil weiß ihre Vocals in die verschiedenen Beiträge einzusetzen, ohne Grenzen zu setzen. Da wird gesungen, geshoutet, gegrowlt, gescreamt gebissen. Die Frau kennt die Facetten und nutzt die Bandbreite des Möglichen. Dazu hat sie die nötigen Hits und genug Raum zwischen den Instrumenten. Hard-Rock vom Feinsten. Natürlich mit leichten Hang zum Metal. Zum Glück klingt Jennie nicht billig wie viele Damen der Konkurrenz. Und es ist genug Platz für seichte Emotionen mit herrlichen Harmonien wie auf der Ballade „Fade“. Powervoller geht es nimmer. Dazu im kompletten Kontrast: „Violation“…natürlich im Death-Metal Takt. Auch die modernen Ansätze in Gesang und Kompositionen setzen sich mit den klassischen Elementen auf ein Sofa. Nur optisch wirkt das Quartett etwas sonderbar. Mit dem ultrablonden Pin-up Outfit, zwei rotbärtigen Glatzköpfen an den Klampfen (Nail an der Gitarre und Paul Martin am Bass, genannt die „Evil Twins“) als auch der junge Drummer Nic Martin, der 2011 als Fünfzehnjähriger die Kessel übernahm, nachdem Schlagzeuger Bob aufgrund eines Motorradunfalls die Segel streichen musste. Er ist übrigens Pauls Sohn. Ob man mit dem reichhaltigen Sound des Platinstatus in diesen Gefilden erreichen wird, wage ich zu bezweifeln, obwohl das sehr schade ist. Diese Mannschaft hätte es wirklich verdient. Irgendwo zwischen Gwen Stefani mit No Doubt und 4 Non Blondes in wirklich deftiger Variation. I really love it!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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