GRAVELAND - EPILOGUE


Label:WITCHING HOUR
Jahr:2015/1993
Running Time:18:09
Kategorie: Re-Release
 

Bei Graveland scheiden sich die Geister in der Black Metal-Szene. Für die einen sind sie Vollidioten mit unüberlegten, provokanten Interview-Aussagen, für die anderen wahre Verfechter des Undergrounds. Was beide Lager jedoch vereint, ist die Tatsache, dass sich die Kritiker in dem Punkt einig sind, Gravelands Musik ist weitestgehend genial. Dies gilt sowohl für die Frühphase im klassischen Dreiergespann, als sie Bands wie Darkthrone oder Bathory alle Ehre machten, als auch für die Solokünste Rob Darkens, den Frontmann der Combo, der diese seit 1999 wieder im Alleingang betreibt und seitdem die melodischere Pagan-/Viking Metal-Schiene fährt. Bei diesem Re-Release handelt es sich um das fünfte Demo von Rob Darken, das er hier noch als Einzelkämpfer aufnahm, bevor im selben Jahr noch seine Mitstreiter Karcharoth (bis 1995; R.I.P. 2004) und Capricornus (bis 1999) hinzustießen. Ein mystisches Intro eröffnet den Reigen, bevor das Gepolter losgeht. Genau wie bei Ildjarn bekommt man hier das Gefühl, dass es sich doch tatsächlich um einen Drumcomputer handelt, der keinen Takt halten kann. Der Sound ist ruppig, der heisere Kreischgesang kehlig und hasserfüllt. „Schön“ ist hier rein gar nichts. Es gibt nicht einmal ansatzweise Melodien, die im Kopf bleiben. Die Grundstimmung ist abgrundtief finster. Ich bin nicht überrascht, dass dieser Underground-Klassiker neu veröffentlicht wird. Überraschend finde ich eher, dass alle Versionen dieses Demos auch zweiundzwanzig Jahre nach Erstveröffentlichung des Originals vom selben Label rausgehauen wurden. Diesen Re-Release gibt es wahlweise als Kassette, Vinyl und beides im Package, als CD und – völlig un-undergroundig – ja, auch digital. Für jeden was dabei, wer es noch nicht hat... Ich würde aufgrund des miesen Sounds die gute, alte Kassette empfehlen, aber das bleibt natürlich jedem selbst überlassen...

 

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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