TOXIGEN - LEBENSZEICHEN


Label:METALSPIESSER
Jahr:2016
Running Time:36:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

Kennt ihr noch "Wir Sind Bereit", den Song zur WM in Brasilien? Das waren Toxigen, vier Jungs aus dem Frankenland, die jetzt mit "Lebenszeichen" ihr Debüt vorlegen. Kräftiger Deutschrock oder Punkrock, wie sie selber sagen. Mit dem Titelsong, gespickt mit knackigen Riffs und viel "Hohoho" im Refrain geht es los. Irgendwie klingt Reu am Mikro noch sehr jung, aber artikuliert sich klar, so dass man jede Zeile gut versteht und mitsingen kann. Auch "Träume" oder "Dieser Kuss" sind schnelle Rocker mit einfachem Chorus. Dass die Jungs auch richtig metallisch abbrettern können, beweisen sie mit "Dem Teufel Die Hand". Die Nummer ist richtig stark. "Die Letzte Träne" im Mittelteil des Albums ist, na klar, der Name sagt es schon, eine typische Ballade, allerdings mit auch rockigen, schnelleren Elementen und einem guten Gitarrensolo. Vor Jahren gab es hierfür den Begriff der Powerballade. Mit "Bomben" rechnet das Quintett mit skrupellosen Politikern und den aktuellen Kriegswirren ab und dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund. Allein dafür, lassen wir mal die richtigen derben und fetten Gitarren außer Acht, gebührt den Jungs unser Respekt. Bei "Erhebt Die Stimme", einer klassischen Deutschrocknummer mit allerdings auch hier wieder cleveren Einsätzen der Sechssaiter, komme ich zugegebenermaßen mit dem choralen Refrain nicht so ganz klar. Wenn textlich sicher passend leichte Abstriche auch bei "Bis Zu Diesem Tag" macht, obwohl man da über das Songwriting sicher geteilter Meinung sein kann. "Optimist" hingegen ist wieder toller Punk mit fetten Gitarren, richtig schneller Trommel und aggressiven Shouts und Chorus. Auch bei "Zeit Zu Gehen" machen die Vier was sie am besten können. Schnelle Riffs, gut grölbare Mitmachparts und klare Statements. Okay, es ist jetzt schon wieder mehr als anderthalb Jahre her. Habt ihr den Text von "Wir Sind Bereit" noch alle drauf? Ich, zumindest jetzt wieder. Die Songs sind alle richtig gut und live, durch die Bank weg, spielbar. Keine Frage. Auch in den Instrumenten steckt richtig Potential. Mir fehlt allein die Abwechslung. Letztendlich wird hier zwar ein funktionierendes, aber an sich immer wieder gleiches Muster runter gebrettert. Da geht mit Sicherheit noch mehr.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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