OOMPH - XXV


Label:AIRFORCE 1
Jahr:2015
Running Time:54:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Sie gelten als Pioniere eines Genres, welches der deutsche Sprachraum stolz sein Eigen nennen darf. Spätestens jetzt wird den Meisten klar: Die Rede ist von Oomph!, den Pionieren der Neuen Deutschen Härte. Seit 1989 begeistern die Braunschweiger die Rockwelt mit ihrem einst neuartigen Musikstil. Dass sie noch lange nicht gedenken aufzuhören, belegen sie eindrucksvoll mit ihrem neuesten Werk „XXV“, welches kein Best Of ist, wie der Titel vermuten lässt, sondern eine Sammlung mit vierzehn brandneuen Songs. Der Longplayer beginnt recht eingängig. „Dein Retter“ enthält die typische Oomph!-Note, ergänzt durch sehr passend platzierte Streichermelodien im Hauptriff. Richtig groovig kommt auch „Alles Aus Liebe“ daher, was den Hörer unweigerlich zum Mitgehen anregt. Live kommt dieser Song mit Sicherheit sehr gut rüber. Als neuen Einfluss auf die meisten Songs lässt sich sowohl textlich als auch mit Blick auf die Melodien eine gewisse Note Gothic erkennen. Tiefe Gitarren und die Texte, welche von Abschied, Tod und gescheiterter Liebe handeln verstärken diesen Eindruck noch weiter. Die wirklich harten Kracher vermisst man ein wenig, insgesamt erscheinen die drei Jungs aus Braunschweig nachdenklicher und älter, auch sie sind nicht mehr die Jüngsten. Dennoch muss dieser Umstand nicht unbedingt als negativ angesehen werden, beweist er doch, dass Oomph! vom musikalischen Stillstand weit entfernt sind. Mit Balladen wie „Unter Diesem Mond“ zeigt sich einmal mehr die gefühlvolle, melancholische Seite des Rock. Dennoch sind die harten Töne nicht komplett verloren gegangen. Mit „Fleisch Und Fell“, „Zielscheibe“ und „Tick Tack“, wovon ersterer durch seinen Refrain geradezu danach schreit, von einem Publikum mitgesungen zu werden, klingen noch einmal die wilden Töne vorangegangener Alben durch. Auch wenn es sicherlich viele Oomph! Fans geben wird, die mit diesem Opus nicht warm werden wollen, so ist „XXV“ es trotzdem wert, neben „Des Wahnsinns Fette Beute“ und „Labyrinth“ in der Plattensammlung zu stehen. Man darf gespannt sein, ob die Jungs noch einmal nachlegen werden, ansonsten wäre „XXV“ ein würdiger Abschluss der Diskographie.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg


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