CASABLANCA - MISKATONIC GRAFFITI

Label: | DESPOTZ |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 53:40 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Mit ihrer dritten Veröffentlichung „Miskatonic Graffiti“ legen die schwedischen Rocker von Casablanca ein Konzeptalbum mit tieferem Inhalt vor: Thematisch geht es um die Heimsuchung der Erde durch Außerirdische. „Die Ursprünglichen“, im Englischen „The Originals“, sind Wesen, welche für die Aufklärung und das moderne Leben stehen. Ihre Gegenspieler sind „Die Alten“ (engl. „The Old Ones“). Diese haben schon einmal die Welt beherrscht und wollen diese zurück in den Rückstand, die Dunkelheit und das Elend führen. Um dies zu verhindern, kommen „The Originals“ in Gestalt eines Phantoms zurück auf die Erde, um die Menschen gegen den Angriff der „Alten“ zu wappnen. Dafür wählen sie die „Miskatonic University“ in den Bergen aus. Das Phantom jedoch scheint eigene Pläne zu entwickeln und wird zu einem Rockstar in der Welt der Menschen. Auch dreht sich das Album um menschliche Wünsche, Gefühle, Empfindungen und die Endlichkeit des Lebens.
Soweit so gut. Die Frage, wie Casablanca diese Geschichte in Musik umsetzen, lässt sich in viefältiger Weise beantworten: Nach dem knapp zehnminütigen Opener, welcher mit einem langen Instrumentalteil beginnt, schwenkt die Musik in eine schwere, getragene Atmosphäre um. Diese wird spätestens mit dem zweiten Song abgelöst durch einen Mix aus Hard Rock a la Uriah Heep/ Deep Purple, mit diversen Hammondorgelsoli. Eine satte Portion Einfluss durch Iron Maiden ist ebenfalls nicht zu verleugnen. Wer jedoch denkt, das sei schon alles, der wird mit „Name Rank Serial Killer“ spätestens wieder wach. Hier findet gut gelaunter Country seine Symbiose mit zügig treibendem Punk Rock. Danach wird es allerdings deutlich ruhiger. Zu ruhig für meinen Geschmack. An einigen Stellen geht die Musik auf deutliche Tuchfühlung mit kommerziellem Pop Rock. Dies ändert sich erst wieder im finalen „Exit The Mountains“, wo die CD noch ein letztes Mal Fahrt aufnimmt. Insgesamt präsentieren Casablanca ein durchaus interessantes Opus, welches Lust auf mehr Hard Rock aus dem Norden Europas macht.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg