NIGHT VIPER - SAME

Label: | SVART |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 38:32 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ihr starkes Anthem veröffentlichten sie bereits als Vinylsingle. Und mit dieser einen Seven-Inch im Gepäck spielten sie auf dem diesjährigen Muskelrock Festival, wo sie einige Fans dazugewannen. Jetzt wird das Debütalbum nachgeschoben, auf das man gewartet hat. Gitarrist Tom Suttuon, der noch bei den Doomern The Order Of Israfel als Gitarrist und Shouter tätig ist sowie bei den Retros von Horisont klampft, beschränkt sich bei Night Viper auf die Gitarre. Die Vocals gehören einer soulig tiefen Stimme der zierlichen Sofie-Lee Johansson, die auch ganz schön das roughe Biest rauslassen kann. Gespielt wird sympathisch zackiger Metal der Gründerzeit, wie er sein sollte. Zackig? Ja klar, das schnelle "Run For Cover" grenzt am Thrash! "Curse Of A Thousand Deaths" ist ein sich aufbauendes Stück, in dessen gemächlichem Anfang Einflüsse aus Doom und Retro sehr deutlich werden. Doomig sind auch die Startriffs von "Warrior Woman", das plötzlich noch richtig Fahrt aufnimmt und vom Oberspeedhammer "Faces In The Mirror" getoppt wird. Einen echten Rocker haben sie auch, der heißt "Dagger In Hand" und lässt Kopf und Fuß wie von selbst mitwippen. Grandios ist aber, es befindet sich kein Ausfall auf dem Album, sondern alle neun Tracks liegen deutlich über gutem Durchschnitt, ähneln sich nicht und wollen sofort noch einmal gehört werden. Den Abschließer "The Wolverine" könnte man zwischen Mausoleum Gate und Speedtrap einordnen, um skandinavisch deutlich zu machen, wo Night Viper musikalisch stehen. Auf diese songdienliche Art kann der klassische Metaller diesen kleinen Retroeinfluss ertragen, weil der hier nicht im Vordergrund steht und metallische Riffs in Sachen Wärme und Feeling unterstützt. Ein ausgewogenes Verhältnis also, das ganz sicher nicht nur bei einer kleinen Gruppe traditioneller Metaller ankommen wird. Dieses Debütalbum ist eines der Jahreshighlights. Dem Quartett aus Göteborg dürften damit alle Tore offen stehen…
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer