CAGE - ANCIENT EVIL


Label:SWEDEN MUSIC GROUP
Jahr:2015
Running Time:75:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

Was denn, eine neue Scheibe von Cage? Shouter Sean Peck ist doch gerade mit Deaf Dealer sehr präsent, nicht zu vergessen mit Denner/Shermann… . Na ja, er scheint jedenfalls derzeit aus allen Rohren zu feuern, nicht, dass da eine seiner Bands zum Projektcharakter verkommt. Auch bei Cage, oder gerade bei ihnen, muss mit gewohntem Vollgas und High-Energy-Powermetal gerechnet werden. Da hat sich also gar nichts verändert bei der Truppe aus San Diego, denn sie kloppen schon mit dem explodierenden Opener "Ancient Evil" so dermaßen ins Mett, als gäbe es kein Limit für die Kalifornier. "Behind The Walls Of Newgate" kommt danach zwar auch im Uptempo, wirkt aber mit weniger Tempo nicht mehr ganz so zugeballert und überladen. Wenn tatsächlich mal das Tempo fehlt, handelt es sich um ein Spoken-Word-Intermezzo wie "Tell Me Everything". Um was auch sonst, wenn die Westküstler Songs so schreiben, als wären Midtempo geschweige denn eine Slowdownnummer wie ein rotes Tuch? Außer einem einzelnen Überraschungspart in der Mitte von "The Expedition" oder der Anfang von "Across The Sea Of Madness", welche dadurch auch gleich die sympathischsten Tracks des Albums geworden sind, steht alles auf Upspeed und Highspeed-Dauerfeuer. Dieses Speedattribut ist jedoch ein Trademark bei Cage, das wird wohl immer so bleiben. So auch auf ihrem bereits siebten Album. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass hier vor der Abschlusshymne "Tomorrow Never Came" abzüglich der Intermezzi vierzehn Kanonenschüsse abgefeuert werden, dass insgesamt locker fast die mögliche Füllmenge einer CD ausgenutzt wurde. Unterschiede zwischen den einzelnen Songs gibt es nur wenige, dementsprechend ist der Wiedererkennungswert auch nicht sehr hoch. Das Highspeedgeballer drückt dermaßen ins Gesicht, dass ein Gefühl für die Feinheiten schwindet. Wer das musikalische Schaffen von Sean Peck einerseits und seine markante, helle Stimme andererseits kennt, der hat auch schon die Ähnlichkeiten bemerkt. Egal, unter welchem Banner er grad agiert - wo Peck drauf steht, ist definitiv auch Peck drin. In dieser Form wird das in seiner Fülle auf Dauer austauschbar, ein nicht wegzudiskutierender Fakt. Dass fett produzierte Doublebassattacken weit weg sind vom Dreck der Straße, die wie bratende Gitarren spontane Feelings missen lassen, nimmt die Zielgruppe gerne in Kauf. Wer Cage liebt, wird das weiterhin tun. Wem das aber alles too much ist, hat mein ganzes Verständnis!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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