DAN REED TRIO

Visby (S), Hammer Bar, 03.07.2015

Nach einem strahlenden Sommertag auf Gotland in dessen Hauptstadt Visby fanden wir uns zum Ende der alljährlichen Almedalsveckan (das politische Face To Face der Schweden mit ihren Politikern und Institutionen) in der Hammer Bar ein. Dieser kleine Club ist die lokale Adresse für Rock und Blues Veranstaltungen aller Art. Vorher gönnten wir uns im Außenbereich der Bar ein wenig des vorzüglichen Soulfoods, das hier für schwedische Verhältnisse ausgesprochen günstig ist. Nachdem wir es im Vorfeld geschafft hatten, mit unseren diversen Kommunikationsgeräten (Tablet, Smartphone) den Eintritt zu bezahlen (alles nur über QR Code), betraten wir den mit ca. 150 Leuten brechend vollen Club. Wir bestaunten sofort die herzliche Atmosphäre der Leute untereinander, man war quasi sofort integriert und wurde mit Kaltgetränken versorgt. Sprachbarrieren wurden mit Englisch und Gestik ausgeglichen. Ich schätze, der größte Teil war Stammpublikum 30+, das handgemachte Musik zu schätzen wusste.

DAN REED TRIO index LIVE 2015Kurz vor Beginn des Gigs kam Dan Reed durch den Club und ich hätte zu gerne unsere dummen Gesichter gesehen, als er uns mit Handschlag begrüßte und sich an den Small Talk ein Jahr vorher in der Bochumer Matrix erinnerte. Zumal er wohl gedacht hat, wir wären extra aus Germany angereist, um seinen Auftritt zu sehen. Nun ging es auch los mit einer lokalen Sängerin, die zum Halbplayback einige Songs präsentierte. Leider ist mir der Name entfallen, aber sie erntete Anstandsapplaus.

Dann endlich betrat das Dan Reed Trio, bestehend aus klar Dan Reed, Robert Ikiz und Bengt Jonasson die Bühne und rockten los, als ob der Leibhaftige hinter ihnen her sei. Übersprühend gute Laune, Spielfreude und die Intimität dieses kleinen Clubs waren einfach mitreißend, so dass wir in kürzester Zeit schweißnass gerockt waren. Dan machte aber auch klare Ansagen, als das Publikum sich Stücke von Network wünschte, dass heute das Dan Reed Trio spielt und nicht Network. Das tat der Stimmung keinen Abbruch und Dan scherzte mit dem Publikum, ergänzt durch heitere Ansagen, in denen er sich selber auf den Arm nahm und auch nach der Show bereitwillig sein Merch signierte und sich Zeit für Small Talk mit den Fans nahm. Selten habe ich so einen kurzweiliegen Abend erlebt, der zum Abschluss mit einer ganz eigenen Version von Dio’s „Holy Diver“ als Zugabe gekrönt wurde.

Setlist: What Dreams May Come (neuer Song), Broken Soul (neuer Song), Stronger Than Steel, Avalanche, Rainbow Child, Loosing My Fear, Only Love, Drive (Schlagzeugsolo), Ritual (slow Version), Signal Fire, She's Not You (neuer Song), Closer, Get To You. Zugabe: Holy Diver.

 



Autor: Pistol Schmidt - Pics: Andrea Breitenbach