Bis auf ein paar große Namen (und von denen auch nicht immer alles), ist Grunge an mir vorbeigegangen. Da gibt es zu den neuen Bands des Genre keine Besserung, haha. Acoustical South aus Singen haben bereits eine handvoll Releases auf dem Markt. „Playlist“ ist der erste der mir zu Ohren kommt. Gar nicht schlecht! Die Basis ist natürlich die für Poser verseuchte Zeit der 90er-Jahre. Aber man würde dem Sound der Süddeutschen Rocker nicht gerecht werden, wenn man sie auf diese Komponente begrenzt. Allein das balladeske „Come“ mit der melodischen Hookline und dem großartigen Refrain dürfte reichen, um auch andere Rockfans als den Grunge-Anhängern anzusprechen. Latent eingearbeitet, entdeckt der freudige Zuhörer Landstriche aus dem Punk, 70er-Jahre Rock, ja sogar dem Metal. Das sorgt für Abwechslung und einen Reichtum an Spannung. Selbst etwas Country-Flair auf dem Titeltrack „Playlist“ steht den Jungs gut zu Gesicht. Vierzehn Beiträge, ein zwölfseitiges Booklet und die Scheibe ist ebenfalls als Download erhältlich. Gunn-Records haben etwas Stilechtes eingetütet und sollten mit reichlich Käufen belohnt werden. Raubein und Sänger Rezzo begeistert mich am meisten, der einen Hauch Southern Style in seinem Kehlchen hat. Kid Rock läßt grüßen. Grunge weit über den üblichen Grenzen hinaus. Diese Version des Genre hätte mir in den 90er-Jahren auch Spaß gemacht. Respekt!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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