Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Vehemence gaben, sind dies hier die melodischeren Death Metaller aus Phoenix, die im Jahre 2000 mit "The Thoughts From Wich I Hide" debütierten. Es scheppert gut, was immer dann den Thrash auf den Plan ruft, aber was noch mehr beeindruckt ist die Tatsache, dass hier der Begriff Melodic Death Metal nicht automatisch bedeutet, man wäre moderner als Oldschool unterwegs. Es regieren kratzige Growls und erdiges Geriffe, in dem die Technik durch leichte Disharmonien in den filigranen Riffs wie in "Imagining The Loss" nicht fehlt. Dennoch bringen sie die Melodien durch variable Riffs und Growls in mehreren Tonlagen, ohne viele Leads und Soli zu verwenden. Nichts anderes als melodisch sind auch die sporadisch auftauchenden Akustikgitarren wie "A Dark Figure In The Distance". Als bemerkenswert zu bezeichnen sind auch ihre Songlängen, die gerne mal die Grenze von sieben oder acht Minuten überschreiten. Darin können sich Speedattacken mit schunkeligen Teilen ablösen, wie im Epos "Murdered By The Earth", das mit spanischen Gitarren ausklingt. Ihre üppigen Songlängen haben genug Platz für mehrere Stimmungen. So kann man recht melancholisch beginnen wie mit "Jim The Prophet", aber dann noch mit einem hoffnungsvoll klingendem Solo glänzen. Das vierte Album der Arizonajungs, das für die alte Schule recht technisch ausgefallen ist, dürfte auch genreübergreifend Freunde finden.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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