MÅNEGARM - VREDENS TID

Label: | BLACK LODGE |
Jahr: | 2015/2005 |
Running Time: | 50:18 |
Kategorie: |
Re-Release |
Mit dem Output "Vredens Tid", der ursprünglich 2005 das Licht der CD-Läden erblickte, wurde das fünfte Werk der schwedischen Pagan-/ Viking-Metal-Band Manegarm remastered und hierüber nun einer wesentlich breiterer Fanschar zugeführt. Krähengezwitscher, Gewitter, eine Trompete und ab geht es mit "Sigrblood". Hier werden wie mit einem Hammer, oder noch besser Amboss, alle Stärken der Schweden mit einem Schlag offen gelegt. Klarer Gesang gegen beißende, krächzende Vocals, fette und brachiale Gitarren, klasse Melodien, richtig abgehende, aber nie überstrapazierte Violinen, coole Refrains und einfach Power pur. Klasse Leads laden auch bei "Skymningsresa" zum allerdings ziemlich schnellen Schwingen des Tanzbeins ein, hier gepaart mit ganz dunklen Growls aus frühen Zeiten der damals viel mehr schwarzmetallischen Manegarm. Mit der filigranen Geige und den langsamen Parts kommt der Track fast noch ein bisschen geiler als der vorherige Blutsong rüber. "Kolläga Trolltand" setzt ganz tief, ja stampfend ein und entwickelt sich dann zu einer kraftvollen Hymne ohne die dunkle Seite der Wikinger außer Acht zu lassen. Im Zwischenteil dann Glocken und diesmal wird der Violine deutlich mehr Raum zugestanden. Aber keine Panik. Mit donnernden Drums, schwarzen Gitarren und sich fast überschlagenden Stimmen wird der Stuhl schnell wieder gerade gerückt und das, ohne je das Gespür für tolle Melodien zu verlieren. Manegarm eben. Eine pointierte, dunkle Gitarre beendet dann das mehr als siebenminütige Epos. Schnell und frisch mit ebenso viel Ensiferum wie Korpiklaani geht es dann mit "Dodens Strand" weiter. Und wieder ein Vogelkrächzen, Winde, dunkle Hörner im Hintergrund, dann ein Schlachtgetümmel, klirrende Schwerter, ein Wiehern. Das "Preludium" zum Titeltrack. Und selbiger, zu Deutsch "Zeit Des Zorns", beginnt voll fett mit richtig viel Pathos. Manowar, Amon Amarth oder noch treffender Einherjer lassen grüssen, wobei die schon üblichen weiblichen Zwischengesänge hier eher nerven und eigentlich beim fetten Abbangen nur stören. Ganz anders die verspielten Melodien. Sie sind fast zwingend zum Aufbau der an gewaltige Schlachten erinnernden Atmosphäre. Das ist mal ein Titel, der diesen Ansprüchen auch gerecht wird. Eine akustische Gitarre und himmlischer Frauengesang bilden dann das Intro zum wieder richtig schnellen "Frekastein" mit wieder wechselndem Gesang, im Zwischenteil melodischen, ja fast nach Iron Maiden klingenden Gitarren, unsere schon mehrfach gehörten Damen und dann gibt es wieder voll was auf die Hörner mit hier auch mal etwas komplizierteren Riffs, die mal ein bisschen an Moonsorrow erinnern. Eine Perle dann das mehr als achteinhalbminütige "Hemfard". Hymnisch, kraftvoll, traumhafte und atmosphärischen Melodien, ja einfach grandios und Gänsehaut pur. Da will man keine Minute missen. Mit der Folkweise "Segervisa" wird der Schlusspunkt unter ein wiederum ganz starkes Album der Nordmannen gesetzt, welches zu den Vorgängern nochmals einen drauflegen kann.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey