PLACENTA - XV GREATEST HITS


Label:NOIZGATE
Jahr:2015
Running Time:68:26
Kategorie: Compilation
 

Schon bevor man anfängt, das neue Album „Greatest Hits“ der Berliner Death Metal/ Deathcore Band „Placenta“ zu hören, stellen sich einige interessante Fragen: Zum einen kann man darüber philosophieren, warum gerade eine Band aus einem der extremsten Metalgenres, in welchem eine Unterscheidung einzelner Songs schwer bis unmöglich erscheint, ein Werk mit dem Titel „Greatest Hits“ veröffentlicht. Zum anderen kann man sich fragen, wie sinnvoll eine „Greatest Hits“ Sammlung bei etwas über 7000 Facebook Fans ist. Aber nun gut, „Facebook-Likes“ sind keine wirklich qualitative Repräsentanz und Allem soll eine Chance gegeben werden. Im ersten Track bekommt der Hörer eine ordentlich Ladung soliden Metalcore ab. Nun ist dieser ja bekanntlich Geschmackssache, aber von der rein musikalischen Ausführung gibt es hier nur wenig zu beanstanden. Das ändert sich jedoch mit Titel Nummer zwei schlagartig. Ab hier brüllt den Hörer eine Death Metal Keule nach der anderen an und es zeigt sich, dass dieses Genre doch einiges an Präzision abverlangt. Drummer und einzig verbliebenes Gründungsmitglied Tobias Stein leistet ganze Arbeit an seinem Instrument, allerdings hängt er dabei anscheinend die Gitarren ab, welche an vielen Stellen so klingen, als ob sie das hohe Tempo nicht mithalten können. Mehr gibt es zum gesamten zweiten Drittel des Albums nicht zu sagen. Interessant wird es wieder ab dem Titel „All Things Runnable“, mit dem wieder auf Metalcore umgeschwenkt wird. Außergewöhnlich hierbei sind auch die drei deutschsprachigen Beiträge. An einigen Stellen klingt der Gesang so, als ob sich der Sänger nicht zwischen Clean Voice und gutturalem Gesang entscheiden könnte, aber dies ist angesichts des Genres auch nicht weiter verwunderlich. Die „Greatest Hits“ sind sicherlich für den Fan des gepflegten Death Metal Geknüppels und des wechselhaften Metalcores empfehlenswert, eine breite Masse anzusprechen dürfte jedoch nur schwerlich möglich sein.

Note: Keine Wertung
Autor: Clemens Steinberg


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