Xternity luden zur Album Release Party und hatten illustre Gäste mitgebracht. Neben den noch etwas unbekannteren Conceptor aus Oberhausen hatten sie die Norddeutschen Burial Vault sowie die Senkrechtstarter Deserted Fear aus Thürigen an Land gezogen. Dazu gab es mit fairen 6 Euro im Vorverkauf bzw. 9 Euro an der Abendkasse sowie studentenfreundlichen 2,30€ für die Flasche Krombacher keinen Grund, sich nicht auf den Weg in das Cafe Sputnik in Münster zu machen.
Pünktlich um 20 Uhr starteten Conceptor in ihren Set. Mit ihrem simplen, aber eingängigem Thrash Metal kamen sie beim Publikum gut an, so dass sich die Stimmung mehr und mehr steigerte. Die dreiköpfige Axtfraktion war in schnieken Death Metal Shirts gekleidet und riffte auf ihren Flying-Vs ordentlich drauf los. Sänger Hoschi punktete nicht nur mit seinen Vocals, sondern auch mit sympathischen Ansagen und Drummer Dustin schien ganz in seinem Element zu sein. Leider umfasste das Set nur sechs Songs, doch das Publikum ließ mit Zugaberufen nicht locker, so dass an das abschließende „Mary“ noch das unverzichtbare „Destination Nightmare“ angeschlossen wurde.
Nach kurzer Umbaupause ging es dann weiter mit den Gastgebern des Abends. Die Lokalmatadore Xternity begannen nach kurzem Intro ihren Set mit „Unstoppable Hatemachine“. Nicht nur neue Songs wie das titelgebende „Expulsion Into Depth“ wurde dem zahlreich erschienenen Publikum präsentiert, sondern natürlich auch live etablierte Songs wie „Amok“ oder „Punish The Torturer“. Stilistisch präsentierten sich Xternity als Melodic Death Metal Band mit leichten Black Metal Anleihen sowie einer gewissen Nähe zu Arch Enemy. Auch hier hatte das Publikum nach dem offiziellen, etwa dreiviertelstündigen Set noch nicht genug, so dass es die fünf Herren nicht lange bitten musste, um noch „Area Horizon“ anzuschließen. Sicherlich gingen an diesem Abend einige neue CDs von Xternity an dem sehr gut aufgestelltem Merchandise Stand weg.
Als Co-Headliner baten nun Burial Vault zum Tanz. Auf CD gefiel mir insbesondere ihr vorletztes Album „Incendium“, live boten sie natürlich einen Querschnitt ihrer Diskografie mit dem Schwerpunkt auf ihrem aktuellen Output „Unity In Pluralism“. Wem Sänger Raimund bekannt vorkam, dem sei an seine zweite Band Nailed To Obscurity erinnert. Herrschte bei dieser Band eine melodische, düstere, teils progressive Stimmung vor, regierte bei Burial Vault mehr die technische Seite des Death Metals. Nicht nur an den starken Songs erkannte man die fast zehnjährige Banderfahrung, sondern auch an dem perfekten Zusammenspiel der Musiker. So blieb auch bei Burial Vault dem Publikum nichts anderes übrig, als die Band ordentlich abzufeiern und gut mitzumoshen.
Die längste Anreise hatten sicherlich Deserted Fear aus Thürigen. Nach einem Demo schlug ihr erstes Album „My Empire“ im Underground wie eine Bombe ein und spätestens mit ihrem zweiten Album „Kingdom Of Worms“ und dem Support von Morbid Angel im vergangenen Winter waren sie keine Unbekannten mehr, sondern gehörten zur Speerspitze des deutschen Death Metals. Nach etwas längerer Umbaupause ging es dann mit dem Opener des aktuellen Outputs los, welchem wiederrum das Eröffnungslied ihres Debüts folgte. So wechselten sich ältere und neuere Songs in ihrer Setlist ab. Auf „Kingdom Of Worms“ folgte „Nocturnal Frags“. Wer die Band bisher nur als Support oder auf einem Festival gesehen hatte, konnte sich über eher selten gespielte Songs wie „The Agony“ oder „The Black Incantation“ freuen. Die Meute vor der Bühne feierte den Headliner standesgemäß ordentlich ab und spätestens bei „My Empire“ gab es kein Halten mehr. Als Abschlusssong fungierte wie immer das geniale „Bury Your Dead“, aber auch nach elf Songs war für das Quartett noch nicht Ende. Mit „Pestilential“ gab es noch einen oben drauf, so dass wirklich jeder Zuschauer glücklich auf dem Heimweg oder wahlweise an dem sich anschließenden Discobetrieb begeben konnte.