Normalerweise kann ich überhaupt nicht auf diesen ganzen Brutal Death- und Technical Death-Kram... Ich muss aber zugeben, dass das im Falle Nile schon etwas anders aussieht. Die immerhin schon 1993 gegründete Institution gibt sich nämlich nicht nur mit stumpfem Geballer, Hightech-Geknüppel, verzwickten Breaks und getriggertem Schlagzeug zufrieden, sondern ist dabei tatsächlich sehr musikalisch und sogar innovativ! Hier liegt nun schon das achte Album der amerikanischen Hobbie-Okkultisten vor, das sich textlich mal wieder mit interessanten Themen wie Ägyptischer Mythologie, mystischen Ritualen und H.P. Lovecraft auseinandersetzt. Zehn Songs wurden dieses Mal verewigt, die selten unter fünf Minuten dauern. Zwar frickeln Nile immer noch auf allerhöchstem Niveau, ich habe aber das Gefühl, dass die Musik wieder etwas bodenständiger und nachvollziehbarer geworden ist. Es klingt nicht nur vertrackt und es wird mit ganz viel Groove auch mal zum Headbangen aufgefordert werden. Sie schaffen es ebenso wie ihre Landsleute von Morbid Angel oder Suffocation, mit ganz viel Technik trotzdem eingängig zu bleiben, schaffen es aber auch nach wie vor, mit orientalischen Elementen im Stil von Melechech wieder genügend Abwechslung reinzubringen, die wahrhaft böse klingt. Alte Fans werden nicht enttäuscht. Leute, die Nile an sich gut, aber auf Dauer zu sperrig fanden, könnten dieses Mal Glück haben!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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