FEAR FACTORY - GENEXUS


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2015
Running Time:48:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Fear Factory sind ja so eine Sache für sich. Die Band hat trotz einiger Umbesetzungen und rechtlicher Querelen ziemlich konstant immer wieder ordentliche Alben rausgebracht, konnte aber an die erfolgreiche und gefeierte Frühzeit („Demanufacture“ und „Obsolete“, 1995, beziehungsweise 1998) niemals anknüpfen. Nun kommt endlich wieder ein neuer Longplayer der Band aus Los Angeles in die Regale, der an die alten Taten anknüpfen kann. Die Platte bietet von vorne bis hinten den gewohnten Fear Factory Sound. Kraftvolle, präzise Drums mit halsbrecherischen Double-Bass Salven, dazu groovige Sieben String Riffs von Dino Cazares und der mal schreiend brutale, mal melodisch kühle Gesang von Bell. Bei Songs wie „Protomech“ oder dem starken „Dielectic“ fühle ich mich mit Wohlwollen an „Obsolete“ Zeiten erinnert. Die dann und wann eingestreuten Synthies nehmen diesmal zwar einen etwas dominanteren Platz ein, beschränken sich aber hauptsächlich auf atmosphärische Teppiche und lenken niemals vom Rest der Band ab. Und da sind wir auch schon bei der großen Stärke des Albums: Atmosphäre. Ja, die Platte rockt und ja, die Songs sind so knackig und auf den Punkt, wie wir es von der Band schon lange nicht mehr gehört haben. Doch die melodisch/atmosphärischen Passagen sind diesmal wirklich erste Sahne und geben dem Album einen etwas innovativeren Touch, als das noch bei den Vorgängern („The Industrialist“ und „Mechanize“) der Fall war. Vor allem die letzten drei Songs, welche eine konzeptähnliche Einheit bilden, sind hier hervorzuheben. Wenn es an der Platte einen Kritikpunkt geben sollte, dann vielleicht, dass die Gitarren etwas abwechslungsreicher sein könnten. Die eine oder andere Lead-Passage hätte vielleicht noch etwas Abwechslung hinzugefügt, aber wir jammern hier wirklich auf hohem Niveau. Fazit: Gelungener Genre-Hybrid mit überraschendem Finale!

 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Marco Wild


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