The Clearing Path ist ein Soloprojekt aus Italien, das seit 2011 existiert und sich dem Black Metal verschrieben hat. Dieses Album ist das erste Lebenszeichen dieses Projektes überhaupt. Ich hatte im Vorfeld von Post Black Metal gelesen und hatte wieder mal etwas nerviges, leicht modernes erwarten. Doch die ersten Klänge beweisen schon, dass dem nicht so ist, denn es geht mit coolem Geknüppel und keifigem Kreischgesang los. Es geht aber auch mal im Midtempo und verspielten Breaks weiter, ohne dass es nervt. Dis Stimmung ist depressiv und träge, aber es wird nie langweilig. Zu fies, zu wehleidig klingt vor allem der Gesang, der perfekt zur miesen Grundstimmung der vorgetragenen Mucke passt. Und das ist absolut positiv gemeint! Aber hauptsächlich wird hier – zum Glück – das Gaspedal durchgetreten. Ich fühle mich an Bands wie Taake, Abigor, Blut Aus Nord, Deathspell Omega oder Nocte Obducta erinnert. Auch die cleanen Gitarren klingen kalt und finster. Die Melodien vermitteln keinerlei romantische Schönheit. Die Musik ist sehr detailliert und gut durchdacht, dass ich etwas verwundert bin, weil sich nur ein einziger junger Bursche und keine richtige Band dahinter verbirgt. Manchmal kann man auch ohne Erwartungen an ein Album herangehen und positiv überrascht werden!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht