HEARTBEAT - FACEBOOK LOVER

Label: | ONSLOW |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 57:25 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Thomas Jauer, Singer, Songwriter, Gitarrist, Produzent und Kopf des Konzeptalbums „Facebook Lover“, stellt sein zweites Werk. Zeitgemäß regt er sich mit Comic im Booklet und einer Attacke von vierzehn Beiträgen über soziale Netzwerke und der drohenden Klimakatastrophe auf. Oh weh! Das Comic im Booklet ist für mich als alter Sammler und Fan derartiger Hefte eher ein Witz, aber das ist sicherlich Geschmacksache. Dennoch, das Artwork ist für heutige Tage recht schlicht und die Texte äußerst minimal und billig. Das ist eine Sicht der Dinge auf unterstem Niveau. Die Geschichte handelt um den Charakter Dan Driver, ein Kind der 70er und 80er-Jahre, mit dem der Schöpfer sich wahrscheinlich mehr als identifiziert, sowie die Bekanntschaft seiner Cyber-Liebe, die ihn natürlich schwer enttäuscht. Die Texte sind allerdings aus der Feder von Andrea Jauer und Kate Northop. Den Comic machte Jost Keller und wir dürfen uns noch auf das Erscheinen eines Graphic-Novels freien. Na dann! Muskalisch möchte Thomas sich als beeinflusster Musiker solcher Acts wie The Cars, The Romantics aber auch Graham Bonnet, Whitesnake und Gary Moore verstanden wissen. Gebongt! Aber viel spiegelt sich von diesen Namen in den Kompositionen nicht wieder. Zumindest was die letzten drei Namen betrifft. Dann eher die Schiene frühe 80er-Jahre Wave und Pop-Rock. Ja klar, manches ist schon leicht härter, wirkt aber dennoch sperrig („Facebook Lover“) und gewöhnungsbedürftig. So wie die B-Seiten von Hall & Oates. Allerdings höre ich den angepriesenen Mainstream genauso wenig heraus. Das ist eher britisch klingend, wie die raue Note auf „Old Fashioned Love“. Übrigens einer der wenigen Tracks mit echter Kontur, sowie leicht punkig. Als dann noch „Body Talk“ ertönt, merke ich schnell, dass die besseren Hits auf dem zweiten Teil der Produktion liegen. Diese ist übrigens fett gemacht. Etwas kerniger und „unglatter“, hätte es aber schon werden dürfen. „Too Much Is Not Enough“ ist feinste The Rolling Stones Manier. Das Level bleibt bis zum Ende des Epos` und rettet das Album letztendlich doch noch, obwohl sich mit „Stop The World“ ein quälender Filler einschleicht.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak