Forgotten Winter ist ein Duo aus Portugal, das Atmospheric Black Metal mit Ambient-Einflüssen verbindet. Gegründet wurden sie 2004. Bislang gibt es zwei Demos, zwei EPs und drei Alben von ihnen. Der Soundtrack-ähnliche Klang und der sehr künstlich klingende Drumcomputer lassen Erinnerungen an Summoning aufkommen. Die Chöre in einer fiktiven Sprache sprechen ebenso für diesen Vergleich. Auch wenn die Portugiesen die Klasse der österreichischen Vorbilder niemals wirklich erreichen. Dennoch ist das hier ganz gut hörbar. Enthalten sind sechs Songs, die allesamt eine Überlänge von zehn bis dreizehn Minuten haben. Dadurch gibt es zwar nicht allzu viel Abwechslung, dafür aber ganz viel düstere Atmosphäre. Verträumte Gitarrenmelodien treffen auf einen apokalyptischen Soundtrack, der die Dunkelheit ins heimische Wohnzimmer bringt. Die düsteren Mönchchöre tragen ebenfalls viel dazu bei. Das Problem bei einer satten Stunde Spielzeit ist allerdings, dass sich hier alles sehr ähnelt und auf Dauer etwas träge wird. Was zunächst interessant klingt, verfliegt leider sehr schnell und wird eher zur besinnlichen Hintergrundmusik beim Lesen eines Fantasy-Epos. Hier war eindeutig mehr drin. Jedoch muss man ihnen attestieren, dass sie es schaffen, relativ eigenständig zu klingen. Denn obwohl die Einflüsse von Summoning ohne jeden Zweifel da sind, klingen Forgotten Winter keinesfalls nur wie eine stumpfe Kopie. Auch Fans von Caladan Brood, Falkenbach. Rivendell oder den Italienern Nazgul könnten die Portugiesen gefallen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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