MONO INC. - TERLINGUA


Label:NO CUT
Jahr:2015
Running Time:61:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach zweijähriger Abstinenz melden sich Mono Inc. mit einem neuen Longplayer zurück. Das Hamburger Quartett, welches seit 2000 zusammen ist, gebraucht auf dem achten Album, wie zuletzt immer mehr, die deutsche Sprache. Hier geht es um tiefgründige Dinge, die jedoch leicht transportiert werden. Um neue Eindrücke zu bekommen, verbrachte die Band im März 2014 einige Tage in der unberührten Natur in Texas. Folglich wurde das Album nach einem kleinen Örtchen in West Texas benannt. „Diese Dunkelheit, Leere und Einsamkeit“, die Martin Engler (Gesang) in einem Interview beschreibt, lässt sich auch in den Liedern wiederfinden. Hierin begründet sich auch die melancholische Grundstimmung, die sich durch das gesamte Werk zieht und womit die Band wieder etwas mehr zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Eröffnet wird die Vierzehn-Song-Platte mit dem Titel „Mondschein“, welcher eingängige Melodien aufweist. Darauf folgt das Mid-Tempo-Stück „Never-Ending Love“ bei dem jedoch der Zünder fehlt und deshalb leider nur vor sich her dudelt. Ein Song mit Wiedererkennungswert ist dahingegen „Heiland“, auch wenn er nicht als Hit zu werten ist. Weiter geht es dann mit eingängigen Refrains und einem schönen Gitarrensolo in „It Never Rains“. Nun kommen wir zur ausgekoppelten Single „Tag X“, die mit ihrem poppigen Charakter und der Message den Moment zu genießen definitiv die meiste Hörer ansprechen soll. Der Song „118“ bezieht sich auf den Highway 118, der das Städtchen Terlingua mit der restlichen Welt verbindet. Hiermit geht es vom Tempo wieder runter und man merkt die Schwere und Einsamkeit, wie auch beim nächsten Track „Still“. Aufgewacht wird dann wieder beim rockigen und gitarrenlastigen „Die Noten deines Lebens“. Auf der nun folgenden Ballade „Ghost“ kommt die Stimme Martin Englers richtig zum Tragen und es ist eine Wonne, ihm zu lauschen. Ein kleines Intermezzo stellt das knapp halbminütige Instrumentalstück „Emory Peak“ da, welches von „Love Lies“, einem elektronischen Technobeat-Song, gefolgt wird. Der vorletzte Track „Terlingua“ beschreibt die Entstehungsgeschichte des Albums und macht den Weg frei für „Studdy Butte“, welcher als Abschluss nochmal mit sanftem, vollem Elektrosound daher kommt und einen schönen Abschluss darstellt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass einen wirklichen Hit, wie das „Voices of Doom“ oder andere, die z.B. auf dem Album „Nimmermehr“ noch öfters vertreten waren, sich hier nicht finden lässt. Allerdings hat die ruhige und volle melancholische Stimmung ihren eigenen Charme, den die Band wieder etwas zurück zu ihrer anfänglichen Schaffenszeit bringt. Nicht zuletzt ist die Liebe zum Detail hervor zu heben, denn nie zuvor hat die Band für einzelne Tracks so viele Spuren aufgenommen, wie für dieses Album. Und diese Völle ist positiv zu hören.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Alexander Fischer


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