IMPELLITTERI - VENOM


Label:FRONTIERS
Jahr:2015
Running Time:35:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt sie noch! Die grandiose Stimme des Rob Rock, die ich auf dem letztjährigen Bang Your Head Festival, beim Gastauftritt von Axel Rudi Pell, so schmerzlich vermisst habe. Es scheint halt so, dass Rob älter wird. So lahm wie seine Liveperformance sich gestaltet, ist er auf Konserve absolut unschlagbar. Gleich der Opener und Titeltrack „Venom“ zeigt deutlich, dass die Bande in den letzten sechs Jahren nicht gepennt hat. US-Power-Metal der feinsten Sorte mit einen Chris Impellitteri, der noch lange nicht müde ist, filigrane Soli zu zaubern. Während es auf dem Vorgänger „Wicked Maiden“ noch an brauchbaren Tracks haperte, geht der in Japan so beliebte Axtschwinger leider mit einer viel zu knappen Spielzeit in die Vollen. Aber dafür hagelt es mit Nackenbrechern wie „Empire Of Lies“ oder dem melodisch refrainlastigen „We Own The Night“ stets Klasse statt Masse. Kurz und bündig werden die obligatorischen Facetten des Genre in furioser Form aufgekratzt. Am intensivsten fährt der Stampfer „Nightmare“ durch das Kleinhirn. Das wird „der“ Livesong mit interessantem 70er-Jahre Gesangspart im Chorus. Das funzt. Und da Stampfer heuer für die Band am besten funktionieren, schicken sie mit „Face The Enemy“ gleich den nächsten Headbanger ins Rennen. Und wer jetzt wie ich der Meinung ist, das Beste bereits gehört zu haben, den wird der Kracher „Domino Theory“ eines besseren belehren. Dafür hat man mit dem tristen „Jehova“ einen Filler eingefahren. Doch mit „Rise“ und der voluminösen Gesangsleistung geht es wieder richtig ab. „Time Machine“ fungiert als absoluter Old-Schooler mit Iron Maiden Gesangslinie in der Strophe. Der letzte Beitrag „Holding On“ ist gegen den Rest fast schon Radiofutter. Ohrwurmrefrain mit satten Riffs. Operation: mehr als gelungen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht