MALADIE - ...STILL...

Label: | APOSTASY |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 72:33 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Einmal alles bitte, aber doppelt! Die Ludwigshafener Einheit von Maladie scheint auf Superlativen zu stehen, frei nach dem Motto: mehr ist mehr. Darauf deuten ganze neun Mann im Line-Up hin, sowie eine hohe Sounddichte, dass zwei Songs über fünfzehn Minuten Spielzeit beanspruchen, wie eine immens hohe Gesamtspielzeit und auch ein fettes, zwanzigseitiges Farbbooklet aus dickem Papier. Offensichtlich war es für sie in der Tat das Ziel, dick aufzutragen. Aber bedeutet das auch gleich, eine dicke Punktzahl zu erlangen? Vielleicht, denn Maladie bekamen anderswo bereits viel Lob für ihre Kompositionen. Nach einem verzerrten Intro wechseln sich melodische Parts mit deftigen Doublebassfeuern ab, bis man sich wieder hallig und entspannter zeigt, auch mal ganz ohne Drums. Immer wieder taucht ein Saxophon und ein einzelnes Piano im Hall auf, während lautere Passagen blackmetallische Leads und melodische Gesangslinien offenbaren, die schon modern sind, aber auch wahrlich heftig. Die Vocals der Shouter werden geschrieen und gebrüllt, aber nie wirklich gesungen. Für das Gelingen des Großen und Ganzen hatten Vespasian von Imperium Dekadenz, Guido Meyer de Voltaire von Bethlehem und Gitarrist Tobias Alter von Spheron als Gastmusiker nicht unwesentliche Beteiligung. Ob jetzt wirklich mehr auch mehr ist, oder ob hier weniger mehr gewesen wäre, liegt sicher im Auge des Betrachters. Ein Fehler war das Streben nach Superlativen im Falle von "…Still…" nicht, jedoch würden manche Parts besser im Licht erstrahlen, stünden sie nicht kurz vor der Grenze zum Bombast. Etwas kürzer wäre auch gut gewesen, denn für manche Ohren war nach circa der halben Running Time schon alles gesagt. Dennoch sprechen wir hier von hochwertigem Material, das in dieser raren Form sicher noch viel Anerkennung finden wird. Etwas Melechesh ist auch mit drin, aber sonst spricht das von Christoph Brandes produzierte zweite Album der Rheinland Pfälzer grob eher Fans von Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth an.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer