TONY MILLS - OVER MY DEAD BODY

Label: | BATTLEGOD |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 52:30 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Natürlich handelt es sich bei Mister Mills um den fronterfahrenen Sänger, der seine Action mit Shy und zuletzt TNT auf den Bühnen teilte. Dann bekam er „on the Road“ einen Herzinfarkt und verarbeitet dieses Erlebnis mit seinem aktuellen Soloalbum. Gerade deshalb schon das düstere Cover, das den Interessenten als erstes erwartet. Es bleibt Gott sei Dank melodisch, aber eine tüchtige Portion an Melancholie und Dunkelheit bleibt dem Ur-Fan des Shouters nicht erspart. Das wird derweil nicht immer gefallen finden. Auch ich selber musste einige Durchläufe erleben, um der Scheibe das Beste abzugewinnen. Die ersten Tracks stehen zumindest noch deutlich im Einfluss der schwereren TNT-Epen. Das hat Tony aus seiner Zeit bei den brillanten Norwegern mitgenommen. „No Love Lost“ mit den leicht progressiven Anflügen geht sogar so weit sich, mit Queensryche auseinanderzusetzen. Gut gemacht! Für sein viertes Opus hat der Barde eine ganze Truppe an Freunden zusammengetrommelt, um die elf Tracks perfekt in Szene zu setzen. Da wäre die Produzentenlegende Neil Kernon (Queensryche, Nevermore, Dokken), sowie die Instrumentalisten und Sänger Paul Sabu (Only Child), Henning Ramseth (Return), Andreas Nergard (Nergard), an dessen Projekt Tony 2011 beteiligt war, Andreas Olsson Passmark (Royal Hunt), Victor Borge (TNT), Eric Ragno (ex-China Blue, ex-Takara), Robert Sall (Work Of Art, W.E.T.) und Douglas Docker (Dockers Guild). Mit „Somewhere In London“ fährt er wieder alte Schule und lässt Erinnerungen an Journey aufleben. Auch „Northern Star“ haut deftig in diese Kerbe. Ein wirklich gemischtes Album, das den Spagat von Melodic-Rock und Melancholie („Free Spirits“) meistert. Ich hoffe, es kommen wieder bessere Zeiten für diesen großartigen Fronter.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak