Bei den Blackmetallern Sear Bliss ist seit 1993 ihre ganz eigene Erschaffung finsterer Klangwelten gleich geblieben. Immer wieder werden leichte Disharmonien eingebaut, die so vorkommen, als würde die Platte eiern. So holt “The Eternal Quest” gleich eine kränkelnde Trompete hervor, und auch die Grunzvocals können das, schaffen es aber auch, zusammen mit dem Aufbau finsterer Sphären den Hörer für sich einzunehmen. Das gelingt im besonders symphonischen „Great Cosmic Disorder“ mit seinen Streichern noch besser, das gesampelte Outtro tut sein Übriges. Ein starkes Riff von „A Lost Cause“ holt den Hörer zurück zur Besinnung, und geht als rockigster Track durch. Statt Streicher werden im erhabenen „There Is No Shadow Without Light“ Keys im Back eingesetzt, die den Song sehr straight erscheinen lassen. Grossartig auch das Lead am Songende. Mit dem Lavaepos „Entering The Seventh Gate“ zieht es uns noch einmal nach ganz unten, und schleppt sich bis ans Ende der Scheibe. Die gruftige Produktion passt sich durch nicht ganz kristallklarer Transparenz dem Gesamtgebilde an, und lässt es zu, von allen Unterschubladen des Genres gehört zu werden. Es sind immer noch einige Blechbläser auf dem siebten Sear Bliss Album vorhanden. Solange sie so songdienlich eingesetzt werden, gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Trotz ein paar eingängiger Songs werden die Ungarn wohl immer ein Geheimtip im Melodic Black bleiben.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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