EAR DANGER - MINOTAUR
Label: | HEADBANGERS / BIG BAD WOLF |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 33:04 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Import |
Ear Danger gehören zu den dienstältesten noch aktiven Heavy Metal-Bands in den Niederlanden. Zunächst waren sie Anfang bis Mitte der Achtziger aktiv, veröffentlichten in dieser Zeit aber nur ein paar Demos. Seit 2007 sind sie in veränderter Besetzung wieder zusammen. Nur Bassist Matt Verschoor und Schlagzeuger Dick Vijgen sind heute noch mit von der Partie. Nach der Compilation „Still Going Strong – 40 Years Of Ear Danger" vor fast auf den Tag genau zwei Jahren, liegt mir nun ihr drittes reguläres Studio-Album vor. Dies ist ziemlich kurz ausgefallen und besticht durch seine Schlichtheit. Beides finde ich aber geil! Sieben neue Songs sind hier zu hören, die wirklich klingen, als wären sie in den Achtzigern aufgenommen worden. Der Sound klingt warm und analog. Ich wusste gar nicht, dass das mit heutigen Mitteln in der Form überhaupt noch möglich ist. Und die Musik? Die klingt einfach zeitlos! Ear Danger könnten glatt der New Wave Of British Heavy Metal entstammen. Simple Riffs, mal groovende und mal treibende Rhythmen, hier mal Doublebass, da mal Twinleads.
Der Gesang ist in mittleren bis höheren Tonlagen angesiedelt, mit hymnischen Refrains und Eunuchen-Screams. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Songtitel wie „Born In Hell", „Road Racer", „Metal Alliance" oder „Heavy Metal Hammer" sagen aber eigentlich eh schon alles, oder? Bester Song ist für mich „Metal Alliance" mit seinem „Heaven And Hell"-Gedächtnis-Basslauf und den fetten Backing-Chören, in dessen Text „British Steel" von Judas Priest, „Bomber" von Motörhead, „The Number Of The Beast" von Iron Maiden und auch „The Eagle Has Landed" von Saxon namentlich erwähnt werden. Jawohl, zu der Zeit waren Ear Danger schon dabei, und sie betonen dies hier nochmal. Der achte und letzte Song „Still Going Strong" (kein Anvil-Coversong!) fällt musikalisch dagegen aus dem Rahmen. Er entstammt der gleichnamigen Compilation von 2022, ist eine Akustiknummer und klingt wie eher stimmungsvolle Lagerfeuermusik. Finde ich als Bonustrack zum Runterfahren aber auch völlig okay. So frisch wie die Holländer sollten mal die alten, überbezahlten großen Helden mal heute noch klingen!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller