Der aus Michigan, Vereinigte Staaten von Amerika stammende Blues-Rocker Mitch Ryder, genießt Kult-Status. Hat er doch amtlich zur Fusion des alten Motown Sounds mit dem guten Rock ´n´ Roll der 50er-Jahre ordentlich beigetragen. Oder war er sogar ihr „Godfather“? Der Fan erhält heuer eine Doppel-Live-Packung die während Mitch´s fünfundsiebzigjähriger Geburtags-Tour in Deutschland entstanden ist. Alter spielt laut O-Ton Mister Ryders keine Rolle für ihn. Der Zuhörer könnte anders entscheiden, denn zwischen dem furiosen Gitarrenspiel der beiden Klampfer Gisbert „Pitti“ Piatkowski und Heiner Witte und den Vocals des Meisters, liegen gravierende Diskrepanzen.

Seine kratzige Stimme ist stets am Limit und bricht regelmäßig. Auf der zweiten CD, wo manches durchaus balladesker angegangen wird, hört man es umso heftiger heraus und Mitch krächzt die Texte nur noch im halb erstickendem Schrei. Kann sein, dass man live wie beteuert ordentlich Spaß gehabt hat, aber für mich im Wohnzimmer geht dieser Anreiz deutlich verloren. Unterstützt wird der Chef von der im Jahr 1975 gegründeten DDR-Formation Engerling, mit denen er seit 1994 durch Europa stürmt. Zusammengestellt wurden insgesamt fünfzehn Titel, von denen sieben aus der Kultbrauerei Berlin, sechs aus dem Tante Ju in Dresden und zwei aus der Bonner Harmonie stammen.

Recorded wurde in den Jahren 2019 bis 2020. Wer trotzdem nach Highlights sucht bekommt mit der Mundharmonika von Wolfram „Boddi“ Bodag, fetten Sound um die Ohren. Dabei sind ebenso zwei Cover-Nummern: „Heart Of Stone“, im Original von The Rolling Stones (das mir nicht so viel Spaß gemacht hat), und „Soul Kitchen“ von The Doors. Auf diesen Beitrag hätte Mitch aufgrund der Stimme komplett verzichten sollen. Schade.

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak

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