Zehn Jahre Bob-Media! Und wen sehe ich zum ersten mal auf der Bühne? Eigensinn. Noch nie gehört, aber was für ein Orkan! Die kraftvolle Sängerin, ein pures Powerpaket, hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Nun dachte ich, dass ich hier was komplett Neues höre. Weit gefehlt. Die Songs stammen vom 2009er-Album „Die Wahrheit“, mit dem mich das Label Echozone nach Anfrage Gott sei Dank noch bedachte. Dennoch, die Urkraft dieser süddeutschen (Stuttgart, Heilbronn) Formation ist weder einfach zu kategorisieren, noch ist es nachzuvollziehen, warum es für dieses facettenreiche Gemisch nicht weitere Früchte auf einem neueren Longplayer gefunden hat. Ich will dennoch versuchen, für unseren Leserstamm einen kleinen Überblick über den Sound zu verschaffen. „Spring!“ gehört sicherlich zur Neuen Deutschen Härte. Der Opener mit orientalischem Flair würde ich schon in die Metalschiene packen. „Eiskalt“, einer meiner Favoriten, ist ein fetter Rockstampfer, und „Schrei“ würde ich zum Goth-Rock packen. Na ja, etwas Deutschrock und Industrial-Klänge sind ebenfalls vorhanden. Und "Nemesis" selbst klingt wie eine coole Mischung aus Nina Hagen, Anne Haigis, Ina Deter und Melissa Etheridge. Aber immer mit Bombast in der Stimme. Oftmals vielleicht die weibliche Version von Alexander Wesselsky (Megaherz). Das gefällt mir…verdammt…das hat Energie, die man in deutschen Bands mit Female-Vocals selten findet. Der nächste Überflieger der insgesamt dreizehn Beiträge ist „Feuerengel“, auf dem die Stimme von Nemesis sich so richtig entfalten kann.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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