CHRIS CAFFERY - HOUSE OF INSANITY


Label:AFM
Jahr:2009
Running Time:67:37
Kategorie: Neuerscheinung
 

Egal wie virtuos Chris Caffery seine Gitarre malträtiert, als Sänger seines neuen Solo-Albums wirkt er unbeholfen und grobschlächtig. Das war nicht immer so, wenn ich mich an die beiden letzten Werke, die wir von ihm besprochen haben, richtig erinnere. Das zweite deutliche Manko dieser mittlerweile vierten Scheibe sind leider auch die Kompositionen an sich, die in der Verganheit doch schon um Längen eigenständiger wirkten. Heute versucht der gute Mann sich schwerwiegend an seine Stammband Savatge oder teilweise an das Trans-Siberian-Orchestra anzulehnen. Irgendwie scheinen alle den Drang zu verspüren, die auf Eis gelegten Savatage zu ergänzen. Chris macht dies ganz deutlich mit seinen Vocals, die gepresst und aggressiv an Jon Oliva erinnern. Ja, aber den gibt es halt nur einmal und das macht dann irgendwie keinen Sinn, zumal der gute Herr Oliva ja ebenfalls sehr aktiv unterwegs ist. Chris setzt eine Hymne an die nächste und gibt auch noch komplizierte Musical-Strukturen zum Besten. Dennoch ist der Klang vieler Songs im Midtempo-Bereich relativ roh und sperrig, trotz der vorhandenen Melodiebögen. Das kann man bei "I Won`t Know" und dem Opener "Seasons Change" hervorragend erkennen. Wer die Piano-Einsätze von Savatage sucht, sollte sich "I`m Sorry" und vielleicht noch "Solitaire" reinziehen. Mit Balladen spart der gute Mann nicht und serviert gleich drei Stück, von denen "Winter In Hamburg" die kurioseste ist und wohl eher als billige Hommage an Germany gedacht war. Musikalisch geht der Track voll nach hinten los. Gesanglich holpert der Beitrag noch schlechter von dannen. Irgendwie verwirrt mich das Album genauso, wie das Bob Marley-Cover "Get Up - Stand Up". Fürchterlich. Wir können "House Of Insanity" mit seinen dreizehn Beiträgen leider getrost als Ausfall verzeichnen.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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