NILS LOFGREN - LIVE AT THE ROCKPALAST


Label:EAGLE VISION
Jahr:2010
Running Time:267:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Dreimal fand der amerikanische Rock-Star und ehemalige Gitarrist von Bruce Springsteen den Weg in den Rockpalast. Zeugnis davon sind diese drei vorhandenen Aufnahmen. Und die Unterschiede bezüglich der Auftritte aus den Jahren 1976, 1979 und 1991 könnten größer nicht sein. Beginnen wir mit der ersten DVD von zweien. Aus dem Jahr 1991, dem Höhepunkt der Karriere von Nils, sehen wir satte zwanzig Tracks, die er schnörkellos zum Besten gibt. Dass solche Hits wie "Cry Tough", "Trouble`s Back", "Bein` Angry" und "Silver Lining" nicht fehlen dürfen ist jedem Fan klar. Ärgerlich nur, dass manche Beiträge gleich dreimal in Erscheinung treten. Da braucht man Durchhaltevermögen um beide Tonträger am Stück durchzuarbeiten. Nils gibt sich locker, cool und professionell. Seinen ungewohnten Stil die Gitarre anzuschlagen hat er beibehalten. Allerdings geht es bei diesem Gig gesittet zu und selbst das Publikum ist eher wieder geneigt einen großen Gang zurückzuschalten. Haha, der Stamm der Lofgren-Jünger wird halt älter, ist der gute Mann doch schon seit den 60er-Jahren unterwegs. Von seinen berühmten Trampolinsprüngen ist in diesem Jahr nichts mehr zu sehen. Als Bonus gibt es drei Cover-Songs, die der reguläre Metalhörer nicht ansatzweise kennen wird und darum spare ich mir die Auflistung. Auf dem zweiten Silberling schlägt der erste Gig aus den Anfangsjahren mit neun Beiträgen zu Buche. Das Publikum war noch stock-konservativ gekleidet, saß auf Stühlen und bot höflich Applaus. Nils bewegte sich noch unbeholfen und steif auf den Brettern. Da bot mir das Konzert von 1979 einen ganz anderen Blick. Diese Zeit war für mich persönlich eh die stärkste des Musikers. Das Publikum außer Rand und Band und Nils höchstpersönlich in Bestform, äußerst aktiv, spielt Gitarre hinterm Rücken und mit den Zähnen, post mit der ganzen Band und malträtiert konstant sein Trampolin in der Bühnenecke. Seine Saltos waren damals sein Markenzeichen. Nur die kruden Tanzeinlagen des Meisters sorgen für anteiligen Augenkrebs, aber die Jungs aus den Sechzigern hatten halt alle einen ganz individuellen Groove. Für den Fan ist dieses Dokument ein "Must-Have".

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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