LIEGE LORD - MASTER CONTROL


Label:METAL BLADE
Jahr:1988
Running Time:42:15
Kategorie: Classics
 

„Master Control“ ist mein absolutes Lieblings-US-Metal-Album. Es war das dritte und leider auch das letzte Album von Liege Lord, aber meiner Meinung nach auch das Beste! Viele Fans der Band sehen das anders, weil Original-Sänger Andy Michaud nicht mehr dabei war. Hier singt Joe Comeau, den man auch später als Gitarrist bei Overkill (1995-´99) sowie als Sänger von Annihilator (auf „Carnival Diablos“, 2001 und „Waking The Fury“, 2002) kannte. Und er machte seine Sache ausgezeichnet! Stark beeinflusst von Judas Priest (man beachte auch das Logo!), ballerten Liege Lord hier alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Der hervorragende Rainbow-Coversong „Kill The King“ könnte locker als eigener Song durchgehen und fällt nicht aus dem Rahmen. Auf diesem Album ist wirklich jeder Schuss ein Treffer!

Ein kurzweiliger US Metal-Klassiker, bei der die ganze Zeit Gas gegeben wird. Hier gibt es keine Lückenfüller, keine (Halb-) Balladen, keine schwer verdauliche Kost, nur traditionellen Stoff von der truesten Sorte! Das Comic-Cover knallt ebenso wie die fette Produktion, die man heute auch kaum besser hinbekommen könnte!0 200 durfte ich Liege Lord um 01.00 Uhr nachts auf der kleinen Party Stage in Wacken erleben, wo sie dieses Album fast komplett gespielt haben und ich vor Freude fast kollabiert bin, zumal sie live so schnell waren, dass sie fast als Thrash Metal-Band mit hohem Gesang durchgehen konnten (das nahm fast Agent Steel-Ausmaße an). Die Ü40-Altmetaller neben mir haben natürlich trotzdem gemeckert:

Nur noch zwei von früher dabei, und dann noch nicht mal Original-Sänger (Joe Comeau nämlich ebenso wir Girarrist Paul Nelsen), drei unbekannte Mitmusiker (die sich Joe Comeau von Ramrod borgte; einer Band, mit der er nur ein Demo-Tape aufgenommen hat, welches sich aber natürlich auch in meiner Sammlung befindet), keine Ritterrüstungen mehr wie in den Achtzigern… Mir war das furz egal! Ich habe Liege Lord in den Achtzigern natürlich nie gesehen, in den USA schon gar nicht. Und ich war mit gerade mal 22 Jahren auch mit der Jüngste von den knapp 300 Menschen, die da vor der Bühne standen und froh, meine Götter überhaupt einmal zu Gesicht bekommen. 2013 gab es noch ein zweites Wiedersehen auf dem Keep It True Festival. Mein Favorit war, ist und bleibt jedenfalls „Master Control“; und das haben sie bis auf zwei Songs perfekt runter gerattert. Metal-Herz, was willst Du mehr? „Master Control“ ist echt richtig geil und Pflicht für jeden, der sich US Metal-Fan schimpft! Schluss, Punkt, Aus!

Tracklist:
Seite 1:
Fear Itself (4:27)
Eye Of The Storm (4:18)
Master Control (5:09)
Kill The King (Rainbow-Cover) (3:46)
Soldier´s Fortune (3:03)
 
Seite 2:
Feel The Blade (3:34)
Broken Wasteland (4:15)
Rapture (4:28)
Suspicion (3:31)
Fallout (5:44)
 
Line-Up:
Joseph Comeau - Vocals
Tony Truglio - Guitar
Paul Nelson - Guitar
Matt Vinci - Bass
Frank Cortese - Drums
 

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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