GURD - NEVER FAIL


Label:NOISE ART
Jahr:2011
Running Time:44:31
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Schweizer Uhrwerk setzt zum nächsten Gong an. Sehr zügigen Thrash werfen sie uns über die Alpen herüber, der durch seine Perfektion fast schon mechanisch wirkt, zumal Ecken und Kanten fehlen. Es wird zwar zum Upspeed gegrowlt, und viele klassische Songelemente verwendet, doch ein gehöriger moderner Anstrich macht sich auch auf diesem Gurd-Album breit. Die cleane und sehr druckvolle Produktion spielte der Moderne in die Karten, und lässt lieber Becken zischen, als Gitarren braten. Das oberschnelle Titelstück leitet die Scheibe ein, und die Ripp-Offs von „Terminate“ zerstückeln alles. Die einsetzenden Vokals von „Burn Yourself“ könnten auch von einer Coreband stammen, während ich die glatten Chöre in „Rising From The Ashes“ gar so richtig nicht einzuordnen weiss. Die Schweizer bauen immer wieder gerne Tempiwechsel und langsamere Mittelparts ein, oder auch schnellere, wie im Midtempo von „Higher Meaning“. „The Truth Will Leak“ besitzt so ein Solo, wie ich es öfter hören kann, nur einen solchen kompletter Song vermisse ich. Herausgeführt wird der Hörer mit einer langen Groovewalze namens „Velvet Apocalypse“, in der man Zeit hat, noch einmal über den Wert dieses Albums nachzugrübeln. Dabei bleibe ich immer an dem Cover hängen. Für gewöhnlich war ein Gurd-Cover bislang immer recht auffällig abstrakt für Thrashverhältnisse. Doch diesmal haben sie echt den Vogel abgeschossen, und „Never Fail“ dürfte hiermit das von „D-fect“ abgelöst haben. Auf ihrem bereits zehnten Album, die Remixes mitgerechnet, legen die vier Eidgenossen songtechnisch wieder ein Brikett zu, und halten ihren modernen Touch bei, als ob man die Uhr danach stellen könnte.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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