Die Franzosen Blut Aus Nord, die von 1993 bis 1994 noch unter dem Namen Vlad aktiv waren, haben bis heute schon elf Studioalben veröffentlicht, die alle ein bestimmtes, okkultes Konzept verfolgen. Hatte man sich in den Jahren 2001 und 2012 noch mit der “777”-Trilogie befasst, greift man nun auch ein älteres Konept zurück. Nach 1996 und 2009 gibt es nämlich nun “Memoria Vetusta III”. Nach der anderthalbminütigen “Prelude” geht es weiter mit sechs epischen Songs, die alle zwischen sechs und acht Minuten dauern. War die “777”-Trilogie doch sehr experimentell und Industrial-lastig, knüpft man hier wieder an die alte, nordische Black Metal-Tradition an. Ein bisschen geht das hier in Richtung Emperor, denn Blut Aus Nord geben sich bei aller Räudigkeit auch melodisch und episch. Besonders der gelegentliche Klargesang verleiht dem Ganzen eine gewisse Theatralik. Rasend schnelle Gitarren, unterlegt von monotonen Keyboards, verbreiten Eiseskälte und Chaos. Der Knurrgesang erinnert mich etwas an die Schweizer Paysage D´Hiver, mit denen man auch bedingt Ähnlichkeiten hat. Dieses Album breitet eine rabenschwarze Aura aus und klingt gespenstisch. Mir persönlich gefallen sie bei dieser Trilogie am besten. Wer die letzten Alben zu experimentell fand und Emperor schmerzlich vermisst, sollte hier zuschlagen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: D

zurück zur Übersicht