Mit nunmehr ihrem fünften Album kommen While Heaven Wept um die Ecke, und treiben bei ihren Fans wieder die Freudentränen in die Augen. Die dunkler werdende Jahreszeit könnte dazu nicht passender sein, sich drinnen gemütlich zurückgelehnt dieser Scheibe zu widmen. Wer es zusätzlich mit Kerzen und Genussmitteln zelebriert, sollte sich auch gleich eine Packung Papiertaschentücher bereit legen. Nach zehn Minuten Laufzeit dieser Platte beendet der Schluss von "Icarus And I" die Wartezeit, dass die Gitarrenfreunde endlich auf ihre Kosten durch ein Solo kommen. Und das haben sie echt drauf, einen Song mit einem handgemachten Gitarrensolo abzuschließen. Denn sphärische Synthesizer stehen sonst überall, zu denen weitere Tasteninstrumente die Melodieführung haben. Im Mittelpunkt steht sonst die sanfte Stimme von Rain Irving, die sich homogen laut wie leise in jede Stimmung einschmiegt. Ein Uptempotreiber wie "Soul In Permafrost" ist rar bei der Institution aus Virginia, aber nicht minder impulsiv. Wie uncleane Vocals nur selten und punktuell. Wer will denn jetzt schon vorweihnachtlich schön besinnlich werden, wenn man sich auf die Veröffentlichung dieser Platte freuen kann? Die Band fügt verträumt große Gefühle mit warmer Melancholie zusammen, die ineinander zu einem wohligen, großen Ganzen verschmelzen, bis hin zu einem tief berührenden Ausklang der Scheibe. Wer jetzt doch zum Papiertaschentuch greift, dem muss das nicht peinlich sein. Und warum ist das so? While Heaven Wept!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht