ACCEPT, DAMNATIONS DAY

Köln, Live Music Hall, 22.10.2014

DAMNATIONS DAY lukeDen Anfang machten heute die Australier Damnations Day, die kaum jemand in der Live Music Hall kannte, und dementsprechend wenig Bewegung war auch im Publikum vorherrschend. Ihr nicht zu schwerer Metal ging jedoch mehr und mehr ins Bein. Wie auf ihrer aktuellen Scheibe "Invisible, The Dead" war auch heute Abend hier in Köln "The Meaning" der zweite Song. Das Quartett musste mit recht wenig Licht auskommen, wie auch mit dem Fakt, dass die Halle sich von gut gefüllt bis voll verdichtete. Durch ein weiteres Konzert im benachbarten Underground dauerte die Parkplatzsuche draußen etwas länger. Der Vierer aus Victoria lieferte letztendlich mit seinem angepowerten Metal auf Niveau von Hardrock Härtegraden für solide Unterhaltung. In der Umbaupause verriet ein Blick auf das Merchandise des Headliners Shirtpreise ab 25 Euro, aber dafür mit spitzen Motiven, und nicht nur dem Albumartwork.

 

ACCEPT peter, markIm Gegensatz vom Vorprogramm wusste die bereits volle Halle ganz genau, was man für die nächsten zwei Stunden erwarten durfte. Die 20 Verstärkerboxen links und rechts des Drumpodestes waren mit dem Bandlogo versehen, und sind neuerdings auch cool passiv beleuchtet. Accept stiegen mit "Stampede" ein, gefolgt von "Stalingrad", in dem Shouter Mark seinen Fahnenschwenker Auftritt hatte. "Hellfire" und "200 Years" schlossen sich an. Erst jetzt legte ein Roadie die Setlists aus, wo die Fotografen aus dem Graben verschwunden waren. Doch wer die Band seit den Achtzigern kennt, wird wohl alle Songs blind erkannt haben, ohne die Liste abfotografiert haben zu müssen. Mit "Losers And Winners" folgte der erste Classic-Track. Hier spielte mal Hermann Frank ein Solo, während sich Wolf und Peter um die Backing Vocals ("Write A Letter...") kümmerten, eine der coolsten ihrer gesamten Discographie übrigens. Natürlich brachten "London Leatherboys" und "Starlight" Bewegung in die Menge, so sicher wie Grimassen ACCEPT wolfin Wolfs Gesicht zu den Soli. Wolf konnte auf zwei nagelneue Flying V zurückgreifen, eine davon in gediegenem Coverartwork ihrer aktuellen Scheibe, dass man seine abgewetzte Weiße optisch kaum vermisste. Mit "Dying Breed", "Final Journey", "Shadow Soldiers" und "From The Ashes We Rise" wurde ein Viererblock neuerer Songs geliefert. Das Titelstück vom 1982er Album "Restless And Wild" durfte man auch erwarten, aber die Überraschung in der Setlist war wohl "Ahead Of The Pack" vom selbigen Album, das wohl kaum wer in der Live Music Hall schon mal live gesehen hat. Ein Duell von Peter's Bass und Wolf's Gitarre, die überhaupt mehr gemeinsam posten denn je, bekam das Publikum, übrigens aus einem sehr hohen Prozentsatz Zuschauer männlichem Geschlechts bestehend, mit einem gestreckten "No Shelter" auf die Ohren. Komplett umgebaut wurde mal wieder "Princess Of The Dawn", dass die prägnanten Parts des Songs gleich vorweg gefeuert wurden. "Dark Side Of My Heart" war das sechste Stück der aktuellen Scheibe "Blind Rage", das zusammen mit "Pandemic" und "As Fast As A Shark" den regulären Set abschloss und für so viel Jubel sorgte, dass die deutsch / amerikanische Freundschaft sich nicht lange für die Zugaben "Metal Heart", "Teutonic Terror" und "Balls To The Wall" bitten ließ.

 



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer