Kaipa gehören schon seit Jahren zu den Proggies, die sich im Rahmen der 70er-Jahre-Retro-Schiene komplett austoben. Da gibt es keine Gnade oder Kompromisse. Vor 30 Jahren aktiviert, aber mit zwanzig Jahren Sendepause, kam 2002 das Comeback und jetzt das mittlerweile dritte Album bei Inside Out: "Mindrevolutions“, mit den beiden Gründungsmitgliedern Hans Lundin (Keyboards) und Flower Kings-Gitarrist Roine Stolt. Ansonsten stehen Drummer Morgan Agren (Zappa), Basser Jonas Reingold (Flower Kings) sowie Aleen und Patrik Lundström (Ritual), mit der Hand an der Naht. „Mindrevolutions“ schöpft reichliche Ideen aus der Vergangenheit aus, ruft jede Menge Old-School-Genesis auf den Plan, und scheut keine Einsätze zahlreicher Instrumente. Man ist in jedem Genre des Rock zu Hause und scheint ziemlich homogen zu klingen. Allerdings wollen die Songs nicht in mein Kleinhirn. Kaipa sind, obwohl ich progressive Musik absolut genieße, überhaupt nichts für meine Plattensammlung. Das galt schon für den Vorgänger. Wo sind die Überraschungsmomente, wo die Innovation und wo die Songs, die einen mit offenem Mund stehen lassen? Alles offene Fragen, die keine Antwort aus der Musik bekommen können. Kaipa sind absolute Profis, die noch ihren neuen Weg finden müssen. Traditionalisten sollten trotzdem mal reinhören.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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