DR. KRANCK - HAUS 13


Label:ECHOZONE
Jahr:2011
Running Time:45:36
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Mit „Haus 13“ erreicht uns eine neue technoide Hellectro-Scheibe, das Debütalbum von Dr. Kranck. Frohlockend lese ich das Infoblatt der Plattenfirma, musikalisch müsste das eigentlich mein Ding sein: harter Elektro / Industrial. Nach einem ruhigen Intro geht es mit „Antisuizidtänzer“ dann gleich los. Treibende Technobeats gepaart mit nervig kreischendem Gesang, der wirklich stark gewöhnungsbedürftig ist und auf Dauer gar nicht geht. Man kann nur durch genaues Hinhören erkennen, ob Deutsch oder Englisch oder was auch immer „gesungen“ wird, Texte komplett verstehen ist nicht drin. Ein Booklet mit abgedruckten Texten wäre hier sehr sinnvoll gewesen, aber nach dem Hördurchgang des Albums frage ich mich selbst, ob ich überhaupt wissen will was da so schief gekrächzt wird. Somit kann ich mich nur auf die Info der Plattenfirma beziehen und es dabei belassen, dass es sich in den Songs um Folgendes handelt: „ Es werden die Akten von Patienten geöffnet und dargestellt, wie unmenschlich psychisch Erkrankte behandelt werden und an ihnen mit Medikamenten, bezahlt durch Pharmakonzerne, experimentiert wird.“ Soviel dazu. Musikalisch wird auf die Clubs und somit Tanzflächentauglichkeit abgezielt, treibende Beats gepaart mit Samples und Synthielines. Also nix Neues, den beworbenen Industrial sucht man allerdings vergeblich. Dafür ist alles dann doch zu freundlich melodisch und glatt gebügelt, Aggressivität lässt sich, wenn überhaupt, einzig im Gekreische des Doktors finden, welches den Zuhörer zusehends aggressiver macht. Musikalisch ist davon nicht wirklich auch nur eine Spur zu finden, das haben andere Bands des Genres besser drauf. Die Songs variieren kaum, der Grundrhythmus ist immer der gleiche und es kommt schnell Langeweile auf. Die Musik von Dr. Kranck ist einfallslos, Einheitselektro, den man schon tausendmal gehört hat und auch schon bedeutend besser wie z. B. von Bands wie Agonoize, Suicide Commando oder Virtual Embrace. Nein, dieses Output geht mal so gar nicht, und es bleibt zu hoffen, dass es bei dem Debüt bleibt.

Note: 2 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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