Heute lud die Zeche Bochum zu den Altrockern von Thin L… äh, den Black Star Riders ein. Vor Einlass warteten bereits die ersten Fans. Bevor die Vorband Reds’Cool die Bühne betrat, füllte sich die Zeche auf ca. 250 bis 300 Köpfe. Viele suchten jedoch direkt den luftigen Biergarten auf und ließen sich erst zu einem späteren Zeitpunkt hereinlocken.

Reds’Cool passten super in das Vorprogramm. Sie sorgten von Anbeginn dafür, dass die wartende Meute auf Betriebstemperatur gebracht wurde. Die Russen aus St. Petersburg haben ordentlich Rock ’n’ Roll in den Knochen. Ihr Sänger zu dem auch noch richtig Eier, oder förmlich ausgedrückt, er besitzt eine tolle, rauchige Stimme. Apropos Eier: das nervte mich als Zuschauer schon ein wenig, dass der junge Herr am Mikrophon sich immer und immer wieder in seinen Schritt langte, während seiner lasziven Tanzeinlagen. Also bitte...! Ansonsten lieferten die Jungs, mit Songs ihrer bereits veröffentlichten Alben von 2011 und 2013, jedoch eine echt klasse Show ab, und gewannen damit sicherlich den ein oder anderen Fan.

Setlist:
Dangerous One
Take It Easy
Brand New Start
One Night
Love And Pain
Hey You
Call Me
Bite
Love Behind
Forget You
Bad Bad Story
Feel You

Nach kurzer Umbaupause stürmten dann auch recht agil die Black Star Riders mit „All Hell Breaks Lose“ die Bühne. Leider ohne ex-Basser Marco Mendoza, der vor einigen Wochen die Band verlassen hatte und prompt durch Robbie Crane ersetzt wurde. Was der feine Herr Mendoza nun so treibt, kann ich nicht genau beantworten. Ich bin mir jedoch sehr sicher, dass wir das bald erfahren werden. Ricky Warwick war in Bestform und fegte wie ein Zwanzigjähriger über die Bühne. Natürlich im coolen Outfit mit Kopftuch und Sonnenbrille. Diese flog irgendwann zur Seite, wie zwischenzeitlich auch die ein oder andere Gitarre, und wurde vom aufmerksamen Roadie am Bühnenrand glücklicherweise aufgefangen. Auch ansonsten waren Ricky, Scott und Co. Für jedes Spässken zu haben. Scott Gorham gab Ricky einen Klaps auf den Allerwertesten, Ricky versuchte seine Ansagen zwischendurch in deutscher Sprache und neckte das Publikum mit Sätzen, wie „Euer Groove ist schlecht“ oder „Ihr dahinten, nicht sitzen, aufstehen!“ und meckerte schließlich auf Englisch fleißig weiter. Zwischen den Songs wurde also genug Entertainment geboten, und bei dieser Gelegenheit jedes Bandmitglied einzeln vorgestellt und in den höchsten Tönen gelobt. Doch auch das Publikum bekam ein riesiges Danke von Warwick und Mannen für die tolle Unterstützung. Während Ricky verkündete, dass die Boys nächstes Jahr back in Town sein werden, kündigte er auch schon mal den bald folgenden neuen Rohling an. Man darf also gespannt sein, was da noch von den Black Star Riders kommt. Alles in Allem eine fette Party. Ich hatte aber auch nichts anderes erwartet.

Der Sound war fett, jedoch viel zu laut. Ich hatte zwei Tage lang Hörprobleme, sowas muss nicht sein. Von Reds‘Cool gab es leider kein Merchandise, was ich persönlich ziemlich schade fand. Gerne hätte ich mir eine CD, LP, whatever von den Jungs eingepackt. Auch die Black Star Riders waren in dem Punkt etwas spärlich bestückt, und auch nicht gerade günstig mit 25 Euronen für ein Shirt und 50 Ocken für das recht unspektakuläre Zipper Hoodie. Um kurz nach 23h war die erfolgreiche Veranstaltung dann beendet und das Partyfolk der Zeche stürmte das Gebäude. Die Kartenpreise von rund 36 Euro waren mit Sicherheit auch nicht unbedingt jedermanns Sache.

Setlist:
All Hell Breaks Lose
Are You Ready (Thin Lizzy Cover)
Bloodshot
Bad Reputation (Thin Lizzy Cover)
Before The War
Jailbreak (Thin Lizzy Cover)
Hoodoo Voodoo
Suicide (Thin Lizzy Cover)
Kingdom Of The Lost
Valley Of Stones
Emerald (Thin Lizzy Cover)
Bound For Glory
Cowboy Song (Thin Lizzy Cover)
The Boys Are Back In Town (Thin Lizzy Cover)
Damon Johnson Guitar Solo
Whiskey In The Jar (Thin Lizzy Cover)
Rosalie (Thin Lizzy Cover)