Abigail Williams aus Amiland legen mit “Becoming” bereits ihr drittes Album vor. Ich habe noch nie zuvor etwas von dieser Band gehört, daher habe ich keinen Vergleich und kann nur etwas über dieses Album sagen. Es beginnt ruhig, aber atmosphärisch, geht dann aber etwas flotter weiter. Die Songs haben bis auf „The Days Of Darkness“ allesamt Überlänge (5 bis 17 Minuten) und sind sehr facettenreich. Auch Melodien stehen ständig im Vordergrund, was bei Black Metal ja nicht gerade Standard ist. Der Überflieger des Albums ist ohne Zweifel der 17-minütige Abschlusstrack „Beyond The Veil“, der mit einer traurigen Violine beginnt und danach die komplette Bandbreite von Abigail Williams abdeckt. Besonders, wenn sich die Band in höhere Geschwindigkeitsregionen reinsteigern, sind sie am stärksten. Sie klingen stellenweise pompös und richtig finster. Bei dieser melodischen Black Metal-Scheibe herrscht pure Tristesse, was hier aber positiv gemeint ist. Denn „Becoming“ ist ein sehr gutes, abwechslungsreiches und ausgereiftes Album geworden. Die Band muss sich lediglich den Vorwurf gefallen lassen, bei einem Album mit fast einer Stunde Spielzeit etwas zu langatmige Songs geschrieben zu haben. Denn auf Dauer ist „Becoming“ schon recht schwer verdaulich. Wer aber auf Suicide Black Metal und Depri-Mucke steht, sollte aber durchaus mal ein Ohr riskieren.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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