Normalerweise sind mir Engländer, die auf Biegen und Brechen sich musikalisch an amerikanische Verhältnisse angleichen wollen, immer suspekt. Aber die seit zwanzig Jahren bestehende Band aus Great Britain verstehen das auf ihrem dritten Longplayer so dermaßen gut umzusetzen, dass man glatt vergisst, dass sie von der Insel kommen. The Shape Of Rage ist voll von kraftvollen, intensiven und melodischen Power-Metal-Stücken, die man nicht leid wird zu hören. Im Gegenteil, auch nach dem dritten Durchlauf der CD hört man immer wieder neue Nuancen in den neun Songs. Gerade der Opener „Anubis“, der mit einem eingängigen Refrain aufwarten kann, wie auch „Lie“, welches sich aus dem Hymnentopf bedient, lassen einen nicht mehr los. Auch sonst hat die Scheibe keine Schwächefälle zu verzeichnen. Der Gesang von Frontmann Sean passt hervorragend zu den Stücken. Er weiß auch die hohen Tonvorgaben perfekt umzusetzen, kann aber auch mit tiefer Stimme bei der dem balladeskem „For The Fallen“ vollends überzeugen. Dieses Album ist zu empfehlen, da es abwechslungsreich mit vielen ausgefeilten Riffs und perfekten Drums versehen wurde, nur die nicht zu überhörende Ähnlichkeit zu Iced Earth setzt meine Begeisterung bezüglich dieses Silberlings etwas herunter. Hat das eine so alt-eingesessene Band nötig, unbedingt klingen zu wollen, wie eine andere viel erfolgreichere und genialere Band? Fehlende Eigeninnovation ist kein Aushängeschild mit Prädikat wertvoll. Das ist maximal Mittelmaß. Dennoch, kann ich die Scheibe empfehlen, sie ist ausdrucksstark, zwar etwas dünn produziert und der Sound könnte fetter sein, aber alles in Allem in Ordnung.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: svenja black

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