Dawn sind Schweizer, eigentlich aus Montreux, wo das alljährliche, bekannte Jazz-Festival stattfindet. Sie frönen dem Artrock der 70er-Jahre mit allen seinen Facetten. Natürlich passt das in unsere retroverseuchte Zeit. Doch „Darker“ ist mitnichten ein Werk, das sich auf alte Referenzen ausruht. Da werden neue Strukturen des Neo-Prog in ihren Songs mitverarbeitet. Das Grundgerüst basiert auf der aufwendigen Keyboardarbeit von Tastenmann Nicolas Gerber. Ihm verdanken wir das Durchhaltevermögen bei so komplexen Strukturen wie auf dem Track „8945“. Die komplette Überlänge von mehr als achtzehn Minuten beschäftigt sich mit einem Antikriegsthema, das seine Relevanz noch immer nicht verloren hat. Da gehen recht düstere Passagen Hand in Hand mit Pink-Floyd Vocals von David Gilmour. Natürlich finden wir auf diesem Zweitwerk ebenso viele Elemente von der frühen Genesis-Phase als auch Einblicke in die Welt von Marillion, als Fish noch der Sänger der Band war. Das macht die Sache aber nicht schlechter. Ganz im Gegenteil, auf „Darker“ kommen mehrere Generationen progressiver Musiker und Bands an einen Tisch. Manchmal bedarf es nicht Innovation auf Biegen und Brechen, sondern einfach nur guter, gelebter Musik.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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