Fast ein halbes Jahrhundert und zweiundzwanzig Alben insgesamt und wir bekommen das letzte Opus mit Ausnahme-Fronter und Urgestein Dan McCafferty. Aus gesundheitlichen Gründen muss der Sänger das Zepter weiterreichen, an Linton Osborne, so der werte Name des Nachfolgers. Er wird in Kürze seinen Live-Einstand in St. Petersburg geben. Das aktuelle Opus macht zuerst mit einem nicht ganz so tollen Titel auf sich aufmerksam. Und obwohl der Opening-Track „Boom Bang Bang“ heißt, geht Dan nicht mit einem Knall. Der erste Song sowie der Nachfolger „One Set Of Bones“, ziehen etwas schwerfällig und ohne große Refrains durch mein Wohnzimmer und hinterlassen keinerlei Spuren. Erst das akustische Stück „Back 2B4“ lässt aufhorchen. Da sind die nie ganz zurückgelassenen Wurzeln der frühern 70er-Jahre, die diese Band so berühmt gemacht hat. Mit der anschließenden Ballade „Winter Sunlight“ hat die Band ihren Rhythmus gefunden. Doch leider verfallen die Jungs wieder ins Bedeutungslose mit den nächsten vier Beiträgen. Mit „Not Today“ kommt wenigstens so etwas wie Härtegrad ins Spiel. Und „Speakeasy“ holt noch mal die guten alten Zeiten an die Sonne. Im Prinzip ist das Werk jedoch mau. Habe ich aber ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet. Der Zug ist abgefahren und man sollte ja eigentlich aufhören, bevor es peinlich wird. Ein Geschenk gibt es trotzdem noch zum Abschied, in Form einer Bonus-CD. Zuerst hören wir zwei Studio-Tracks, das düster-moderne „Just A Ride“ und der Rock 'n' Roller „Wanna Feel Good?“. Der erste Song ist Schrott, der zweite ganz in Ordnung. Keine Ahnung, ob die noch zum Album gehören, oder bereits die ersten Bonus-Stücke sind. Zusätzlich serviert man uns fünf Live-Tracks. Die machen den Kohl aber nicht fett. „Rock 'n' Roll Telephone“ bleibt ein fader Abschied.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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