Janvs ist eine Black Metalband aus Italien, die seit 2004 aktiv ist. Zunächst gab es ein Demo, danach folgten insgesamt drei Studioalben der Band. Wer bei Black Metal jedoch nur an stumpfen Krach denkt, liegt hier falsch. 2012 waren sie schon mit einem Song auf einem Enslaved Tributalbum vertreten. Dem entsprechend musikalisch gibt man sich hier auch. Hier gibt es lange, getragene, hymnische Songs auf die Lauscher, zwar nur fünf an der Zahl, aber dafür alle mit Überlänge. Alle Songs dauern fünf bis sieben Minuten, der Abschlusstrack “793” sogar geschlagene zwölf Minuten. Auffällig ist, wie sauber diese Scheibe produziert ist, denn die Ausgewogenheit zwischen arschkalten Gitarren, seichten, düsteren Keyboardteppischen und Drumherum gespielten Bassläufe ist nahezu perfekt. Hier passiert zwar nicht allzu viel, aber die monotone Musik steckt voller Atmosphäre und wirkt geradezu hypnotisch auf den Hörer ein. Neben dem genreüblichen Kreischgesang gibt es auch immer gesprochene Passagen zu der leicht abgedrehten Musik, was mich sehr an Ved Buens Ende erinnert. Das hier ist nicht die Art Black Metal, zu der man abgeht, sondern der man ganz bewusst zuhört, um in andere Welten einzutauchen. Das Gesamtbild hat schon fast einen Hauch von Ambient, wenn die Gitarre nicht permanent durch die Gegend klirren würde. Gute Scheibe, wenn man auch mal getragenen Black Metal mag.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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