HALESTORM, DAYSHELL, THE SMOKING HEARTS

Köln, Bürgerhaus Stollwerk, 13.04.2014

Konzerte an einem Sonntagabend sind immer eine risikoreiche Sache für den Veranstalter. Nicht so wenn Halestorm auf Tour sind! Vor dem restlos ausverkauften Bürgerhaus stand schon lange vor Einlassbeginn eine große Menschenschlange. Und das obwohl der Konzertbeginn für 21:00 Uhr angesetzt war. Dies war aufgrund einer Theater-Veranstaltung im gleichen Gebäude nicht anders möglich, da diese ansonsten vom Lautstärkepegel weggeblasen worden wäre.

the smoking heartsPünktlich um 20:00 Uhr öffnete das Bürgerhaus die Pforten für die bunt gemischten Halestorm Fans; hier wurde wieder klar, dass Rockmusik vereinigt. Vom Teenie bis zum Oldie war alles vertreten. Um 21:00 Uhr enterten The Smoking Hearts (Foto) die Bühne und heizten mit einem dreißigminütigen, recht punkigen Set dem Publikum ein. Die Reaktionen zeigten, dass die Jungs damit goldrichtig lagen und die Menge zum Mitmachen animierten. Die Band wurde 2007 in England gegründet und spielt aktuell mit der Besetzung Calvin (Bass), Matty (Drums), Simon (Guitar), Nobba (Guitar), Ben (Vocals). Ihr aktuelles Album „Victory“, dessen Songs hier offeriert wurden, ist durchaus zu empfehlen. Nach einer gefühlt ewig langen Umbaupause, da die zweite Supportband wohl auf ein eigenes Drumkit bestand, ging es dann gegen 22:00 Uhr weiter mit Dayshell. Nun gut, meiner Meinung nach hätte man sich das schenken können. Auch das Publikum zeigte sich sehr verhalten. Der Funke sprang nicht über und ich empfand das ebenfalls circa dreißigminütige Set einfach nur langweilig und deprimäßig. Shayley “Dayshell” Bourget, einigen vielleicht bekannt als Ex Sänger der kalifornischen Of Mice And Men, schaffte es einfach nicht, den Stimmungspegel von den „rauchenden Herzen“ zu halten.

 

halestormNun machte ich mir dann doch langsam Sorgen um die Dauer des Halestorm Sets, da die Uhr stramm weiter marschierte. Dank der professionellen Crew ging es aber um 23:00 Uhr  endlich los. Joe, Arejay und Lzzy enterten die Bühne. Zur Überraschung fehlte Bassist Josh Smith. Den Tieftöner spielte der Bassist der Smoking Hearts. Nun wurden keine Gefangenen mehr gemacht und es ging los mit „I Miss The Misery“, gefolgt von der Vollgasnummer „Love Bites (So Do I)“. Die Grammy Gewinner hämmerten einen Hit nach dem anderen raus. „Freak Like Me“, „Familar Taste Of Poison“, „Innocence“, „You Call Me A Bitch Like It's A Bad Thing”, “Mz. Hyde”, “Daughters Of Darkness” und “Rock Show” waren nur einige der Nummern, die lautstark vom Publikum gefeiert wurden. Man merkte Halestorm die Spielfreude förmlich an, dank einem textsicherem Publikum, das seine Begeisterung lautstark kundtat und jeden Titel mitsang. Als besonderes Highlight spielten sie den Song „Straight Through The Heart“, der sich auch auf der Dio Tribute CD findet. Covern können sie wirklich wie dann später im Set die Nummer „Dissident Aggressor“ von den Altmeistern Judas Priest zeigte. Irgendwann kam die wunderschöne Ballade “Break In” mit Lzzy am Keyboard und gab einem Gelegenheit zum Luftholen, bevor Lzzy‘s Bruder Arejay zu einem phantastischen und einfallsreichen Drumsolo überging. Der Typ ist wirklich Wahnsinn, mit Händen, Füßen und Kopf bediente er seinen Drumkit, um im Finale dann die Sticks in Baseballschlägergröße auszupacken und nochmals die Felle zu dreschen. Einfach genial! Nach der letzten Zugabe ging dann so gegen 0:45 Uhr ein mitreißender Gig zu Ende, ausgepowert, nass geschwitzt und mehr als zufrieden. Lzzy und ihre Jungs haben wieder mal gezeigt, dass sie eine vielseitige Rockband sind, die keinerlei Einschränkungen kennen, und sich nach allen Seiten austoben. Das sympathische Quartett aus Pennsylvania ist definitiv eine Headlinerband!

 



Autor: Pistol Schmidt - Pics: Andrea Breitenbach