HERZPARASIT - FROMME LÄMMER


Label:ECHOZONE
Jahr:2011
Running Time:58:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das meinen die doch nicht ernst, oder? Das war mein erster Gedanke, als ich die CD von Herzparasit eingelegt habe. „Fromme Lämmer“ ist das Debütalbum des Münchener Duos Ric-Q (Gesang) und El Toro (Gitarre / Sampels) und ist ein neuer Klon der Neuen-Deutschen-Härte-Fraktion. Stampfende Beats, die schon 20.000 Mal gehörten Gitarrenriffs in diesem Genre und absolut prollige, simpel gestrickte Texte machen die CD schon nach wenigen Songs zum Nervtöter schlechthin. Mag sein, dass die Songs ab einem gewissen Promillepegel bei Konzerten einschlagen, da sie aufgrund der einfachen Wortwahl leicht mit zu gröhlen sind, aber eine wirkliche Aussage haben sie nicht. Man wettert im Song „Rattenloch“ in alter Onkelz-Manier gegen die Presse, die Musikindustrie, bedient sich dabei aber solch billigen Phrasen und klaut auch noch bei den „Ärzten“ Textpassagen, dass man es nicht wirklich ernst nehmen kann. Man möchte provozieren, auf Teufel komm raus. Entschuldigung, meine Herren von Herzparasit, als Teenie hätte ich dieser belanglosen Musik vielleicht noch etwas abgewinnen können. Mittlerweile erwarte ich bei einem gesättigten Markt einfach mehr, inhaltlich und auch musikalisch, da Musik für mich keine Wegwerfware ist, und wenn man sie als Musikfan käuflich erwerben muss, sollte schon das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den heutigen Preisen stimmen. "Wir sind weder Rammstein, noch Oomph!, noch Megaherz,“ singt Ric-Q. in dem Song „Scharfer Schlaf" und hat völlig Recht damit, denn um an diese Bands heranzureichen, braucht es noch Einiges. Kraftvoller Rock und stampfende Beats reichen dafür nicht aus. Und da ich kein frommes Lamm bin, werde ich diesen Musikerguss auch nicht hoch loben.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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