RAUS! / PERUNWIT - UNDER THE SIGN OF THE BLACK SUN


Label:ODIUM
Jahr:2014
Running Time:39:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hier legen die beiden kontroversen polnischen Bands eine neue Split-CD hin. Den Anfang machen Raus!, ein polnisch-englisches Duo, das seit 2010 aktiv ist und ursprünglich ein Soloprojekt von Shadow war, der Gitarre und Gesang zuständig ist. Samples, Effekte und Schlagzeug bedient Aro, der auch bei den Split Kumpanen Perunwit am Start ist. Moment mal: Samples und Effekte? Jawohl! Denn hier handelt es sich um eine anstrengende Mischung aus Black Metal, Ambient und Industrial, die sich nur schwer in die Gehörgänge schleicht. Die fünf hier enthaltenen Songs sind das erste Lebenszeichen dieses Projektes. Demos, EPs oder gar ein komplettes Album gibt es bislang nicht. Genau wie die polnischen Black Metaller Perunwit, die ebenfalls fünf Songs am Start haben, geben Raus! sich politisch unkorrekt oder provozieren zumindest damit. Songtitel wie “Spirit Ov Victory”, “Raus!” oder “Go And Die With Honour” könnten jedenfalls zu gewissen Fehlinterpretationen führen, das schwarz-weiß-rot gehaltene Cover mit der Schriftart auch. Außerdem versucht man es auch mal mit der deutschen Sprache, was aber schief geht (“Ich Bin Got” mit einem “t”)... Perunwit sind, zumindest musikalisch, besser zurecht. Zwar kommen hier auch Verweise auf eventuelle politische Ansichten auf (“Blood, Honour and Sword Live?”, “Sunwheel”), aber ihre Art Black Metal überzeugt zumindest musikalisch. Es wird räudiger Black Metal geboten, wie er in den Neunzigern populär war, mit schrammeligen Gitarren, schön fiesem Gesang und dünner, undergroundiger Produktion. Aro, der auch bei Raus! mit dabei ist, bedient hier alle Instrumente, sogar ein Keyboard, das immer mal auch harmonische Töne erklingen lässt. Vergleiche zu ihren Landsleuten Graveland, ganz alten Behemoth oder Xantotol werden wohl kein Zufall sein. Aber diese CD ist nicht für die große Masse gemacht. Pure Undergound Maniacs, die oben erwähnte Bands mögen, können mal reinhören. Alle Anderen sollten eher das Weite suchen, vor allem dann, wenn ihnen Politik und Propaganda in der Musik nicht so liegt...

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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