CHÄIRWALK - TOP 10


Label:141 RECORDS
Jahr:2011
Running Time:47:14
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hm, dachte ich, was hat mir unser Cheffe denn da wieder ins Rezensionspäckchen gegeben? Das Cover verheißt nichts Gutes, sieht es doch eher aus, wie von einer Eigenproduktion einer miesen D-Band. Chäirwalk, nie gehört. Dabei gibt es die Hamburger Band schon seit fünfzehn Jahren, aber bis zu mir ins Ruhrgebiet sind sie bis dato noch nicht durchgedrungen. Das Trio  hält sich musikalisch im Alternative- / Stoner-Rock Bereich auf. Was jedoch sofort auffällt: es gibt deutsche Texte! Das ist ja mal mutig. Nach dem ersten Hördurchgang jedoch finde ich es gar nicht mehr so mutig, denn es passt hervorragend und die Texte sind zum Teil tiefgreifend und sinnig und auf keinen Fall so peinlich wie so mancher englischer Text anderer Bands, der mit dem Langenscheidt-Wörterbuch übersetzt wurde. Also schon mal Daumen hoch für die deutschen Texte. Erik Hoeborn entpuppt sich als guter Sänger, der die jeweilige Stimmung der Songs gut rüber bringt. Musikalisch erinnert mich Vieles an Tool, gerade bei den Songs, wo es etwas ruhiger zu geht und man das Gefühl hat, genau wie bei Tool-Songs, sich einfach treiben zu lassen. Dazu passen dann auch die langen Spielzeiten der Songs, wo man sonst vielleicht schon gemeckert hätte: muss das Stück jetzt neun Minuten lang sein? Hier ist das völlig o.k. und auch die Punk- und Schweine-Rock Ausflüge passen sich gut ins Gesamtbild der Band ein. Anspieltipps wären für mich Songs wie „Attacke!“, „Schmied“, „6 Richtungen“ oder „Federn“. Dass die Jungs aber auch anders können, zeigen sie mit ihrem letzten Song „Du Fehlst“, der das Album ruhig und balladesk beendet. Endlich mal eine deutsche Alternative-Band, die es nach fünfzehn Jahren mal verdient hätte, über die Grenzen Hamburgs an Bekanntheit zu gewinnen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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