SUICIDAL ANGELS, FUELED BY FIRE, LOST SOCIETY, EXARSIS

Drachten (NL), Iduna, 21.02.2014 und Köln, MTC, 22.02.2014

Wenn Freunde laden, macht man sich auf den Weg. Und so bin ich nach 330 Kilometern Autofahrt in Drachten/Holland angekommen. Bin auch gleich meinen Freunden von Suicidal Angels über den Weg gelaufen, da wurde das Ausladen der Anlage/Merchandise gleich mal den anderen Bands überlassen und wir gönnten uns erstmal ein Begrüßungsbier. Das Iduna, wo das Konzert stattfand, ist ein kleiner aber feiner Club, der sich gerade im Umbau befindet. Deshalb war das Fassungsvermögen auf 150 Leute beschränkt. Im Backstagebereich habe ich dann auch die anderen Bands kennengelernt, alle total nett. Nach dem Soundcheck wurde erstmal lecker gegessen und die Zeit bis zum Start der Show mit lockeren und sehr lustigen Gesprächen verbracht.

 

Das Iduna in DrachtenUm 20.15 Uhr enterten dann Exarsis die Bühne des ausverkauften Clubs, es wurde  warm und wild. Die Jungs aus Griechenland boten eine sehr bewegungsreiche Show mit einem Top Sound, weder auf der Bühne noch im Publikum wurde eine Sekunde mit Stillstehen verbracht. Exarsis haben in ihren dreißig Minuten langen Gig alle Anwesenden begeistert. Es wurde dann sehr schnell die Bühne klar gemacht für Lost Society, diese legten auch gleich los als gebe es kein Morgen. Zum zweiten Song waren dann auch wieder alle Besucher im Club und es wurde noch wärmer. Es gab Mosh/Circle Pits wie zuvor bei Exarsis, und es war einfach eine super Stimmung. Beide Bands boten eine echte Thrash Metal Show. Als dann um 21.50 Uhr Fueled By Fire ihre Show starteten, dauerte es etwas länger bis der Funke auf das Publikum übersprang, aber sie erkämpften sich ihre Moshpits mit einer sehr gut gemischten Setlist ihre bisherigen Alben. An die actiongeladenen Shows der Griechen und Finnen zuvor kamen sie aber nicht ran. Dafür boten sie musikalisch mehr Abwechselung.

 

SUICIDAL ANGELS orpheasDann war es Zeit für Suicidal Angels, den Deckel auf diese drei vorherigen Klasseleistungen der Vorbands zu knallen. Das Iduna war jetzt rappelvoll und meine Freunde legten auch gleich nach kurzem Intro mit „Marching Over Blood“, gefolgt von „Bloodbath“ heftig los. Jetzt ging es richtig rund im Publikum; es gab keinen sichern Platz mehr, um in Ruhe ein Bier zu trinken. Die beiden neuen Angels Chris und Angel an Gitarre und Bass waren Top eingespielt mit Nick und Orfeas, überhaupt wirkte die jetzige Besetzung der Band sehr homogen auf der Bühne. Von Song zu Song wurde es wärmer und heftiger vor der Bühne. Nicht nur bei „Bleeding Holocaust“ und „Beggar Of Scorn“ vom „Dead Again“ Album, sondern auch zu den neuen Stücken wie "Seed Of Evil“, „Divide And Conquer“, „Into The Grave“ und einigen mehr wurde das Iduna zu Kleinholz zerlegt. Nach cirka 65 Minuten sagte Nick Goodbye. Aber nichts da, die Band wurde gar nicht von der Bühne gelassen und es wurde nach mehr verlangt. Und die Angels gaben den Fans den Rest, zuerst „Chaos“ dann bedankte sich Nick bei dem super Publikum und fragte was man den noch spielen solle, als dann ca. 120 Leute der 150 Anwesenden nach „Moshing Crew“ verlangten, war klar was jetzt folgte. Nach kurzem Verneinen der Band, diesen Song nicht zu spielen, legten sie mit „Moshing Crew“ los. Danach brauchten Band und Publikum erstmal eine kurze Pause um Luft zu holen. Nick fragte dann, ob man zu einer Wall of Death Lust hätte, die Antwort war eindeutig, die Fans schafften es, sich an die Wände zu drücken, so dass es ein bisschen Platz gab. Zu „Apokathilosis“ wurde diese dann vollbracht und die letzte Energie freigesetzt. Danach war dann Schluss und alle verließen das Iduna, um sich im Vorraum mit Merchandise einzudecken und den Bierdurst zu stillen. Ich habe dann mit einigen anderen Fans und den Bands im Backstage/Tourbus noch Party gemacht. Es war ein toller Tag, die lange Fahrt nach Drachten hat sich gelohnt.

 

Köln, MTC, 22.02.2014

FUELED BY FIREFür den zweiten Tag hatte ich Verstärkung dabei. Thorsten und Sandra wurden auf der Fahrt nach Köln eingesammelt, und nach langer Parkplatzsuche kamen wir dann am MTC an. Die Location ist mehr Bar als Konzerthalle und war mit 300 Leuten total ausverkauft. Bevor eine Band gespielt hatte, war es schon sehr warm und man musste sich den Weg zum Bier erkämpfen. Nach einem Smalltalk mit den Bands gingen wir erstmal Griechisch Essen und kamen pünktlich zum Start der Show zurück. Thorsten und ich ab nach vorne zur Bühne, Sandra suchte sich einen sicheren Platz. Exarsis, die mir am Vortag schon sehr gut gefallen haben, waren in Köln noch besser und boten wieder eine tolle Show, nur das Kölner Publikum war etwas verhalten und brauchte ein paar Songs, um in Bewegung zu kommen, bei „Toxic Terror“ war auch Köln erwacht. Lost Society hatten es dann leicht, den Stimmungspegel zu halten, besonders ihr Twisted Sister Cover „You Can’t Stop Rock ‚n’ Roll“ brachte Bewegung in die Leute. Danach hatten es Fueled By Fire leichter als am Vortag in Drachten. Es waren einige Fueled By Fire Shirts in der Menge zu sehen und so wurden sie diesmal ihrer Co-Headliner Stellung angemessen abgefeiert.

SUICIDAL ANGELSSuicidal Angels waren dann wieder die Helden des Abends und zeigten deutlich, warum sie die Headliner waren. Ihre 75 Minuten Show verging wie im Flug und auch das Publikum flog wild durcheinander. Besonders bei „Bloodbath“, „Divide And Conquer“, „Bleeding Holocaust“, „Moshing Crew“ ging es gut zur Sache im Moshpit. Zu „Apokathilosis“ gab es wieder eine Wall Of Death, die aber aus Platzgründen auch nicht wilder war als die in Drachten. Als Bonus besuchten Nick, Angel und Chris einfach ihre Fans und gingen während sie spielten in die Menge, so dass auch die Leute, die ganz hinten standen, sie mal sehen konnten. In der Zwischenzeit hatten dann die Fans die Bühne geentert, so dass die letzten Minuten von Band und Fans zusammen auf der Bühne verbracht wurde und nach einigen Stagedivern zu den letzten Takten war dann auch Schluss. Danach haben wir drei noch mit den Bands abgehangen und den Abend  locker ausklingen lassen. Besonders möchte ich hier zum Schluss Exarsis noch mal erwähnen, die an beiden Tagen super Shows geboten haben und es verdient hätten, wenn Ihr mal ihre Songs antestet. Sie haben bis jetzt zwei Alben auf den Markt („Under Destruction“ von 2011 und „The Brutal State“ von 2013).  Das Live Line-Up ist zwar nicht mehr Identisch mit dem was die Alben eingespielt hat; sie haben jetzt mit Nick ein besseren Sänger an Bord.

Setlist Exarcis:
Annihilation…Proceed (Intro)
Surveillance Society
Toxic Terror
Addicting Life Waste
Dying Earth
Under Destruction

Die Merchandisepreise haben auch ein paar Worte verdient. Shirts für 15€ macht auch nicht mehr jede Band, Kapus, CD’s und Aufnäher wurden auch günstig angeboten. Da könnten sich mal die großen Bands, deren Ticketpreise schon teilweise eine Frechheit sind und Shirts für über 25€ verkaufen, ein Beispiel dran nehmen.



Autor: Bernd Henksmeier - Pics: Bernd Henksmeier / Archiv