WARFIST - Einfach und brechend


Aus Polen kommt derzeit so einiges an extremen Sachen. Auch die Bands der Oldschool Rumpelabteilung nach den Vorbilden von alt-bekannten Drei-Kopf-Lärmern gibt es wie Sand am Meer. Auch Warfist stehen in dieser Schnittmenge, jedoch wie eine Eins. Nicht nur, dass ihre Songs auf dem neuen Album „The Devil Lives In Grünberg“ alle Volltreffer sind, wissen sie sich auch dadurch hervor zu tun, dass sie unheimlich tight spielen. Wir sprachen mit Mihu alias „HellVomit“, dem Shouter und Gitarristen, der sich als angenehmer Interviewpartner entpuppte, und echt etwas zu sagen hatte. Aber lest selbst:

WARFIST logoJoxe: Sagt uns und den Lesern von CROSSFIRE, wie ihr als Band zusammen gekommen seid!

Mihu: Das passierte alles vor zehn Jahren. Die Band wurde von mir und Witchfucker gegründet, der zu der Zeit Vocalist war. Seine und die Wege von Warfist trennten sich aber im Jahre 2006, nachdem wir unser zweites Demo “Tunes Of Hell And Alcohol” aufgenommen hatten. Seit dem schafften wir es, ein paar Splits und eine 7-Inch-EP bei Iron Bonehead Productions zu veröffentlichen. Letztes Jahr haben wir endlich unseren Debüt Longplayer aufgenommen, und er wird jetzt bei Wydawnictwo Muzyczne Psycho erscheinen. Von Anfang an war es unser Ziel, rau zu spielen, oldschool und pure fuckin’ metal, inspiriert von Bathory, Venom oder Sodom. Meiner Meinung nach tun wir das noch immer gut, hahaha!

Joxe: Warfist existiert seit 2004. Ihr habt eine Menge Splits und eine EP rausgetan, die letzte in 2010. Nun war es Zeit für einen Longplayer. Was habt Ihr in der Zwischenzeit gemacht?

Mihu: Nun, es war eine schwierige Zeit für uns. Man kann sagen, dass wir von 2011 bis Mitte 2012 auf Eis lagen. Unser Basser Wrath musste für zwei Jahre nach England ziehen. In der Zeit konnten wir nur eine Fünf-Track-Promo aufnehmen, um es zu den Labels zu senden. Wir schafften nichts, außer das. Um das Dilemma im Sommer 2012 zu komplettieren, warf unser alter Drummer Pavulon alles hin, und wir mussten ihn ersetzen. Glücklicherweise geschah das sehr schnell, und von da an spielten wir mit M. de Sade am Schlagzeug. Mit ihm starteten wir an den Songs für das Debütalbum zu arbeiten, und der Rest ist Geschichte. Das ist der Grund, warum es um uns so lange still war. Aber nun sind wir zurück!

WARFIST wrathJoxe: Euer Albumdebüt “The Devil Lives In Grünberg” ist der Oberhammer geworden. Wie sind die ersten Reaktionen darauf bis jetzt?

Mihu: Vielen Dank, Bro. Bis jetzt gibt es noch nicht viele Meinungen dazu, sondern nur wenige von unseren Freunden. Ich habe bislang auch nur ein Review dazu gelesen, und die Meinung des Schreibers dazu glich Deiner! Ich hoffe das Album bekommt gutes Feedback, denn ich finde es auch ziemlich stark.

Joxe: Was bedeutet der Titel, warum lebt der Teufel in einer lieblichen Stadt wie Grünberg? Wart Ihr dort schon einmal?

Mihu: Tatsächlich bin ich und alle Warfist Members dort geboren, und wir leben noch immer in dieser schönen Stadt, haha! Nun, der Titel ist inspiriert von der Meinung, dass aus Zielona Góra (auf Deutsch: Grünberg) immer eine Menge guter Metal Bands hervorkamen. Also muss es das Werk von höllischen Kräften sein, hahaha! Und unser Schutzpatron ist Bacchus, der Gott der Genusssucht, des Weines und generell der Freude. Im Allgemeinen wurden die alten Götter von den Christen als Teufel betrachtet, und im Speziellen die, welche für Sündiges verantwortlich waren. Ihr solltet Zielona Góra mal besuchen kommen, es hat etwas Mystisches, besonders wenn du bestimmte Orte betrittst.

Joxe: Habt Ihr alle Songs zusammen beim Proben geschrieben, oder alleine zu Hause?

Mihu: Wenn es bei Warfist zum Songwriting kommt, habe ich die Riffideen, die dann in Songstrukturen gepackt werden. Danach treffen wir uns im Proberaum, und arrangieren diese Teile für Drums und Bass. Also kommt der Hauptkern von Warfists Musik von mir, aber letztenendes ist das Kreieren neuer Songs schon Teamwork.

WARFIST m. de sadeJoxe: Ihr klingt nach Motörhead, Sodom, Venom und ein wenig Bathory. Ist es genau dieses Ziel, welches Ihr erreichen wolltet?

Mihu: Danke nochmal! Es war nie unser Ziel, den Stil dieser Bands zu kopieren, aber sie sind unsere Hauptinspiration. Nun, es ist einfach oldschool Black / Thrash Metal. Wir wollten bloß die selbe höllische Atmosphäre in unserer Musik. Sie sollte aggressiv, stampfend, kräftig, teuflisch aber auch catchy sein. Und die Bands, die Du erwähnst, haben all das. Darum schauen wir zu ihnen so sehr auf. Ich bin froh darüber, dass man es heraus hören kann, denn es ist keine Schande Inspirationen zu haben. Jeder hat welche. Du kannst eine Schande von ihnen sein, wenn sie scheiße sind. Aber unsere sind das nicht, hahaha!

Joxe: Viele andere Bands befleißigen sich ebenfalls dieses Sounds. Aber bei Warfist ist es anders, denn Ihr habt sehr tighte Drums, die Euch auf ein höheres Level hieven. Habt Ihr Trigger verwendet, oder sind das alles die Fähigkeiten Eures Drummers M. de Sade?

Mihu: Teilweise haben wir für die Drums Trigger verwendet, aber sonst wurden sie ohne andere Effekte aufgenommen. M. de Sade spielt so. Wir wollten die Drums einfach und brechend, und ich glaub wir haben das geschafft.

Joxe: Euer Song „Hellslut“ wurde Lizzie von K. gewidmet. Wer ist sie, und worüber handelt der Song?

Mihu: Sie ist eine gute Freundin von mir, eine der metallischsten und most badass Leute die ich kenne. Jetzt nicht nur unter den Frauen. Aber der Song handelt über Frauen, die wissen, was Metal und Rock ‚n’ Roll Lifestyle bedeutet und das auch ausleben. Lizzie war die Hauptinspiration dieser Idee. Viele Leute denken, es sei eine Männerdomäne und darin involvierte Frauen seinen nicht feminin. Das ist totaler Blödsinn. Es gibt eine Menge Frauen im Metal die wissen, wie man badass und sexy ist. Prost auf sie!

WARFIST hellvomitJoxe: Was kommt als nächstes bei Warfist? Können wir eine Tour oder einzelne Gigs in Deutschland erwarten?

Mihu: Au mann, glaubt mir wir würden gerne. Wir hatten das Vergnügen ein paar Gigs in Deutschland zu spielen, und es war jedes mal riesig. Ich plane einige meiner alten Kontakte aufzufrischen, ein paar großartige Leute und Veranstalter, vielleicht kommt dabei etwas herum. Wie auch immer, falls Veranstalter aus Deutschland dieses Interview lesen, und uns gerne bei sich spielen haben wollen, fühlt Euch frei uns zu kontaktieren. Um ehrlich zu sein, haben wir keine präzisen Pläne bis jetzt. Konkreter planen wir gerade nur zwei Auftritte in Warschau und Stettin. Darüber hinaus verbreiten wir die Infos des Albums, und was die Zukunft bringt, werden wir sehen.

Joxe: Wir kommen zum Ende des Interviews. Zähle uns doch bitte Deine fünf favorisierten Metalalben aller Zeiten auf!

Mihu: Verdammt, solche Fragen sind immer schwierig. Da gibt es so viele gute Alben, dass es fast unmöglich ist, daraus nur fünf zu nennen. Aber ich werde es versuchen. Es werden die Alben sein, die meiner Meinung nach trotz ihres Alters noch immer frisch klingen. Ich nenne mal Slayer's “Reign In Blood”. Es ist noch immer scheißenbrutal und total aggressiv, deswegen erschien auch viel mehr brutales Zeug seit dem. Ein weiteres Album ist Judas Priest's “Painkiller”. Das hat keinen schlechten Song, und eine Menge exzellenter, catchy und rasiermesserscharfer Riffs. Auch Sodom's “Agent Orange” ist eines der All-Time-Killers. Ich sage nicht viel darüber, weil Sodom killzzz, und jeder weiß das. Das nächste ist Mercyful Fate's “Don't Break The Oath” mit erstaunlich gespenstischer Atmosphäre, schwer sowas noch anderswo zu finden. And last but not least…die ersten sechs Alben von Bathory, hahaha! Entschuldigt, aber ich konnte mich nicht für nur eine entscheiden. Statt fünf Alben habt Ihr nun zehn!

Joxe: Vielen Dank für das Interview, die letzten Worte sind an Dir!

Mihu: Thank you for the support mate! Cheers to the readers of CROSSFIRE and hope to see you on gigs!

 

http://www.crossfire-metal.de/6644-0-WARFIST-THE-DEVIL-LIVES-IN-GRUeNBERG.html



Autor: Joxe Schaefer