AENAON - CENDRES ET SANG


Label:AURAL
Jahr:2011
Running Time:52:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt doch tatsächlich noch Bands, die nicht auf diesen Retro- und Rehearsal-Schepper-Sound abfahren, und mir trotzdem gefallen. Eine dieser neueren Combos sind zweifelsohne AENAON aus Griechenland. Ihre erste Mini-CD „Phenomenon“ von 2009 und ihre Split-7“ mit den Rumänen SATANOCCHIO von 2010 fand ich schon fantastisch. Sie rotierten in den letzten Wochen sehr oft in meiner Anlage. Doch dieses neue Album ist schon schwerer verdaulich. Ein Saxofon-Intro erinnert mich stark an alten 70er-Jahre-Krautrock. Und der Schein trügt nicht! Zwar gibt es viel Black Metal, fiesen Gesang, viel Doublebass, sehr häufig schnell, teilweise auch sehr rockig vorgetragen. Stellenweise gibt es auch hymnischen, melodischen Gesang zu vernehmen („Grand Narcotic Harvest“), der durchweg zu überzeugen weiß. Immer wieder lockern schöne Melodien und ein gelegentliches Saxofon („Black Nerve“) die Sache auf, was tatsächlich etwas von PINK FLOYD´s „Dark Side Of The Moon“ hat: Auch vor Frauengesang im Abschluss-Track „In Heaven“ scheut man sich nicht; erinnert mich etwas an THE GATHERING zu ihren soften, experimentellen Zeiten um die Jahrtausendwende. Hier wird aber im Großen und Ganzen rockiger Black Metal gespielt, der eher an neuere Alben von ABIGOR, SATYRICON, DØDHEIMSGÅRD oder THORNS erinnert; nur eben nicht ganz so verrückt. Schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall sehr Anti-Trend, sehr eigenständig und interessant. Ich bin mal echt gespannt, was danach von AENAON noch kommen soll… Vor einem Blindkauf lieber unbedingt reinhören!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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